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Unkraut ist ein Überlebenskünstler, sprießt in Rasen, Beeten, zwischen Pflastersteinen. Rückenschonende Gartengeräte helfen, mühelos Unkraut zu jäten ohne Bücken. Von Fugenkratzer bis Teleskopstiel: Hier sind Tipps für die praktischen Hilfsmittel.
Gesunde Gartenarbeit: Unkraut jäten ohne Bücken
Hobbygärtner lieben ihren Garten. Doch selbst in pflegeleichten Gärten kommen sie am Unkrautjäten nicht vorbei.
Denn diese wild wachsenden Pflanzen sprießen und gedeihen neben Zier- und Nutzpflanzen, im Rasen, zwischen den Pflastersteinen – und präsentieren sich dabei außerordentlich zäh, widerstandsfähig, vor allem wuchsfreudig und sind zumeist unerwünscht. Das Entfernen von Unkraut zählt zu den aufwendigsten und kräftezehrendsten Aufgaben im Garten. Dabei ist Unkraut gar keine wissenschaftliche Bezeichnung. Vielmehr werden unter diesem Begriff Wildpflanzen benannt, die vom Menschen nicht gezielt angebaut wurden und die die Ordnung in Kulturgärten stören. Es handelt sich dabei um unerwünschte Gewächse, die sich zwischen den sorgfältig angelegten Pflanzen ausbreiten. Dazu gehören verschiedene Kräuter, Gräser, Moose und Blumen.
Zum Glück gibt es spezielle Gartenwerkzeuge, die die Arbeit erleichtern. Sie ermöglichen müheloses Unkrautjäten ohne Bücken und schonen so den Rücken. Wer selbst Hand anlegt, statt auf chemische Unkrautvernichter zu setzen, schont die Bodenflora und -fauna – und die Umwelt gleich mit.
Von Fugenkratzer bis Unkrautstecher
Besonders praktisch sind zum Beispiel Unkrautstecher, auch Löwenzahnstecher genannt. Mit Fußtritt und Stahlkrallen versehen, helfen sie, Unkraut mit den Wurzeln aus dem Boden zu entfernen.
Ohne sich zu bücken, kann es dann in Eimer oder Gartensack entsorgt werden. Auch Unkrauthacken, Grubber oder Pendelhacken mit Auswurfmechanismus sind äußerst nützlich.
Fugenkratzer, Unkrautjäter, Unkrautlöffel oder Wurzelstecher leisten ebenfalls gute Dienste, damit die Arbeit leichter von der Hand geht. Besonders Geräte mit Langstiel oder höhenverstellbarem Teleskopstiel eignen sich als rückenschonende Werkzeuge zum Unkrautjäten ohne Bücken.
Weniger Kraftaufwand durch Leichtgewichte
Dazu rät auch Daniela Kalberlah, Leitung Physiotherapie/Physikalische Therapie/Chirurgie im Klinikum Bremen-Nord. „Die richtigen Hilfsmittel mit einem ausreichend langen Stiel sowie Spezialgeräte mit ergonomischem Griff sind wichtig für eine rückenschonende Gartenarbeit“, sagt die Expertin. „Lassen Sie sich beraten und schöpfen Sie alles an rückenschonendem Werkzeug aus, was der Markt bietet.“
Für ein Unkrautjäten ohne Bücken sind dabei Leichtgewichte unter den Gerätschaften besonders geeignet. Um den Kraftaufwand zu verringern, bieten sich stabile Geräte aus Kunststoff, Carbon oder Aluminium an.
Greifen Sie zu hochwertigen Geräten!
Die optimale Arbeitshöhe ist beim Gärtnern von großer Bedeutung, egal ob es sich um Rasenmäher, elektrische Heckenscheren, Hochentaster oder Harke handelt. Viele Gartenwerkzeuge erfüllen mittlerweile ergonomische Standards und können individuell eingestellt werden, was den Rücken schont und eine korrekte Körperhaltung fördert. Um sicherzustellen, dass die Geräte optimal zu Ihrer Körpergröße passen, können Sie auf die folgenden Kriterien achten:
- Grabwerkzeuge wie Spaten oder Grabegabel sollten so eingestellt sein, dass sie bei aufrechter Haltung bis zum unteren Rippenbogen reichen.
- Werkzeuge, die im Stehen gezogen oder geschwungen werden, wie Harken oder Kultivatoren, sollten idealerweise bis zur Kinnhöhe oder noch besser bis zur Stirn reichen.
- Bei anderen Gartenwerkzeugen wie Reihenzieher, Häufler, Vertikutierrechen, Rasenkantenschneider oder Laubbesen ist es ratsam, dass der Stiel etwa 30 cm über Ihre Körpergröße hinausragt.
Übrigens ist auch die richtige Arbeitskleidung von Bedeutung, um Rückenproblemen vorzubeugen. Alte Hausschuhe sind beispielsweise beim Gärtnern weniger geeignet, insbesondere wenn der Boden noch feucht ist. Durch den unebenen Untergrund können Fußmuskulatur und Rücken verkrampfen. Es ist empfehlenswert, festes Schuhwerk mit einer stabilen Sohle zu tragen. Da eine Kombination aus verschwitzter Kleidung und Zugluft schnell zu Verspannungen führen kann, ist das Tragen von Funktionskleidung für Hobbygärtner sinnvoll.
Ergonomische Griffe, die gut in der Hand liegen, sorgen für eine optimale Kraftübertragung. „Sie sind speziell für Menschen mit Rheuma, Gicht oder Arthrose in den Händen empfehlenswert“, rät Daniela Kalberlah. Rutschhemmende Gummibeschichtungen sorgen zudem dafür, dass die Geräte nicht aus den Fingern gleiten.
Greifen Sie möglichst zu hochwertigen Produkten mit scharfen Schneiden aus rostfreiem Stahl. Gartenfreunde finden die Geräte je nach Bedarf im Gartenfachhandel oder Baumarkt und selbstverständlich online.
Die richtige Lagerung von Unkrautjäter und Unkrauthacke im Winter
Der Kauf von Qualitätsgeräten lohnt sich. Um lange etwas von Fugenkratzer, Unkrautstecher & Co. zu haben, sollten Sie sie im Winter richtig lagern. Wählen Sie in den kühlen Monaten einen trockenen Platz, um die Gartenwerkzeuge aufzubewahren – am besten in der Garage, im Keller oder in einem Gartenhaus. Und nicht vergessen, sie vorher gründlich zu reinigen und Holzstiele oder -griffe gegebenenfalls einzuölen.
Fünf Minuten aufwärmen für müheloses Gärtnern
Doch nicht nur auf die passenden Hilfsmittel kommt es an! Wer sich vor der Gartenarbeit mit leichten Bewegungsübungen aufwärmt, schont seinen Rücken. Denn Unkraut im Bücken oder auf Knien zu zupfen, belastet Rücken und Gelenke.
„Schon ein fünfminütiges moderates Aufwärmen genügt“, sagt die Physiotherapeutin Daniela Kalberlah. „Dazu gehört, ein paarmal auf- und abzugehen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Zudem sind klassische Lockerungsübungen empfehlenswert: Schultern kreisen, Arme heben und senken, den Rumpf nach rechts und links drehen, den Körper strecken und dehnen.“ Mit anderen Worten: alles einmal kurz bewegen.
Position wechseln: mal stehen, mal in die Knie gehen
Dabei gilt: Je älter eine Person ist, desto sinnvoller ist ein leichtes Aufwärmen. Doch auch jungen Leuten tut es gut, bei dieser Gelegenheit in Bewegung zu kommen.
Auch wichtig: zwischendurch beim Unkraut zupfen immer wieder die Position wechseln. Das bedeutet, eine Zeitlang stehend mit geradem Rücken arbeiten. Dann in die Knie gehen, um die ungeliebten Gewächse im Kniestand oder Vierfüßlerstand zu jäten. Auch dabei – wann immer möglich – auf einen geraden Rücken achten. So wird die Wirbelsäule nicht ungünstig belastet und die Kraftübertragung ist besser.
Die schnelle Frage zum Thema:
Tipps der Physiotherapeutin, die die Gartenarbeit erleichtern
„Nichts ist falscher, als über einen längeren Zeitraum eine statische Position beizubehalten. Deshalb die Position immer wieder verändern. Dynamik ist das Zauberwort“, empfiehlt die Fachfrau. „Nutzen Sie auch jeweils gleich die Übergänge, um den Körper kurz zu bewegen und die Muskulatur zu lockern.“
Weitere Tipps der Expertin für eine rückenschonende Gartenarbeit: „Beim Jäten im Stehen nicht die Schultern hochziehen, sondern nach hinten unten schieben. Zudem ist es sinnvoll, Spannung in die Körpermitte zu bringen, also Bauch und Gesäß anzuspannen und dann nicht nur ruckartig mit den Armen, sondern möglichst aus dem ganzen Oberkörper zu arbeiten.“
Mit Kissen und Hocker Knie schützen
Wer auf Knien arbeitet, kann sich ein Kissen unter die Knie legen, um die Gelenke zu schonen und das Gewicht abzufedern. Auch ein kleiner Hocker ist mitunter beim Unkrautjäten ohne Bücken äußerst hilfreich. Auch hier gilt: Es lebe die Abwechslung bei der Körperhaltung.
Verringern Sie zudem möglichst jegliche Unfall- und Stolpergefahr beim Gärtnern! Geräte etwa mit scharfen Kanten sollte man also stets aufmerksam behandeln und sie nie achtlos auf dem Boden liegen lassen. Die Gefahr, hineinzutreten und zu fallen, ist groß! „Um Unfälle bei der Gartenarbeit zu vermeiden, ist festes, geschlossenes Schuhwerk ratsam! Auch Handschuhe sind zu empfehlen“, sagt die Spezialistin.
Rückenschonend den Garten anpflanzen
Bei feuchter Erde lässt sich das Unkraut besonders mühelos aus dem Boden stechen. Hahnenfuß, Löwenzahn oder Winden lassen sich dann einfacher mit den Wurzeln aus der Erde entfernen. Gehen Sie daher nach einem Regenschauer in den Garten oder befeuchten Sie die entsprechenden Flächen vorher. Das gilt übrigens auch beim Anpflanzen des Gartens.
Noch ein Tipp: Rasenschnitt, Holzschnitzel, Unkrautvlies und Fugensand zwischen den Pflastersteinen machen es dem Unkraut schwer, nach Lust und Laune gen Sonne zu sprießen. Und wer vermehrt auf Hochbeete setzt, ermöglicht von vornherein ein Unkrautjäten ohne Bücken. Dasselbe gilt für Pflanztische zur Anzucht und zum Umtopfen von Gewächsen. So gärtnert es sich ganz bequem und rückenschonend!
Gestalten Sie Ihren Garten rückenfreundlich
Bereits bei der Gestaltung Ihres Gartens können Sie einige Punkte beachten, um Ihre Rückengesundheit zu fördern:
- Hochbeete sehen nicht nur stilvoll aus, sondern bieten Ihren Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen und sind zudem besonders rückenschonend. Wenn Sie ein kleines DIY-Projekt daraus machen möchten, streben Sie eine Höhe von etwa 90 cm an. Dadurch können Sie sich entspannt und ohne Bücken der liebevollen Pflanzenpflege widmen.
- Viele Gartenarbeiten wie Säen, Umtopfen oder Einpflanzen erfordern das Verharren in gebückter Haltung. Dies kann schnell zu Rückenproblemen führen. Ein Pflanztisch kann hier Abhilfe schaffen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Tischbeine höhenverstellbar sind.
- Beim Gießen, das eine wichtige Aufgabe im Garten ist, kann eine volle Gießkanne schnell bis zu 10 kg wiegen. Wenn Sie das Schleppen von Wasser vermeiden möchten, platzieren Sie bei der Gartenplanung den Wasseranschluss so, dass Sie Ihre Pflanzen einfach mit einem Gartenschlauch bewässern können. Noch rückenfreundlicher ist die Verwendung eines Bewässerungssystems.
Zum Abschluss noch ein Tipp:
Gönnen Sie sich Momente der Entspannung und genießen Sie den Tag im Grünen. Gartenarbeit mag anstrengend sein, aber wer ausreichend Erholungspausen einlegt, kann sein grünes Hobby in vollen Zügen genießen.
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