Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten schmeckt einfach doppelt gut. Doch was ist beim Pflanzen, Pflegen und Ernten der Früchte eines Obstbaums zu beachten? Tipps für eigene Apfelbäume und andere Obstsorten.
Ein Obstbaum: eine Wohltat für die Umwelt
Neue Bäume zu pflanzen, ist nicht nur eine wertvolle persönliche Erfahrung. Es ist auch ein Schritt gegen Gefahren wie Klimawandel und Artenverlust. Bäume binden das Treibhausgas CO2 in ihren Blättern, Ästen und Stämmen und produzieren dafür frischen Sauerstoff, was angenehme Auswirkungen auf das unmittelbare Mikroklima hat.
Ertragreiche Obstbäume haben genug Samen und Früchte, um eine große Vielzahl an Lebewesen zu versorgen. Wildbienen, zu denen auch die gefährdeten Hummeln gehören, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten werden von ihnen angelockt. Das wiederum macht Vögel aufmerksam – ein Garten reich an Obstbäumen wird so zu einem Paradies für unzählige Tierarten und ein Hort für die Biodiversität.
Ob Kirsch-, Apfel- oder Pflaumenbaum: Setzen Sie beim Anpflanzen der Obstgehölze am besten auf einheimische Arten. Exotische Obstsorten können zwar für uns Menschen sehr lecker sein, aber nicht unbedingt für die lokalen Kleintiere. Viele Insekten sind spezialisiert, sie finden auf fremden Pflanzen keinen Lebensraum.
Apfelbaum
Kaum eine Frucht ist in Deutschland so beliebt wie der Apfel. Die Apfelbäume sind nicht nur nützlich, sondern auch ein echter Hingucker. Es gibt über 1.500 Apfelsorten, wenn möglich, sollten Sie auf eine ältere Sorte zurückgreifen, da diese sehr erhaltenswert sind.
Birne
Es gibt Hunderte Birnensorten, allerdings ist nur eine Handvoll davon weitläufig bekannt. Wer etwas Besonderes möchte, sollte sich von einem Birnenzüchter beraten lassen. Ältere, seltenere Sorten können sich geschmacklich sehr von den Klassikern abheben.
Quitte
Die Quitte ist ein aromatisches und äußerst vitaminreiches Kernobst. Nur kann sie nicht roh genossen werden, sondern muss zu Saft oder Gelee verarbeitet werden. Dafür strahlen die großen Blüten des Baumes in Weiß und Rosa, die gelben Früchte sind natürlich auch eine Pracht.
Aprikose
Aprikosen, in Bayern auch als Marillen bekannt, sind ein echter Sommergenuss. Da sie in südlicheren Gefilden heimisch sind, brauchen sie sehr viel Sonne, da die Ernte sonst sehr gering ausfallen kann.
Mirabelle
Mirabellen sind kleine gelbe Pflaumen, die hervorragend schmecken und sich zum Beispiel zu leckerer Marmelade verarbeiten lassen. Dieses Steinobst hat eine glatte Schale und einen kräftigen Duft. Der Baum ähnelt einem Strauch und trägt im Frühling weiße Blüten.
Süßkirsche
Tiefrot, verführerisch süß und eine weiße Blütenpracht im Frühjahr: Der Kirschbaum gehört zu den beliebtesten Obstbäumen.
Pfirsich/Nektarine
Pfirsiche sind nicht nur auf Kuchen und in Marmelade köstlich, sondern auch äußerst gesund. In China gelten sie sogar als Symbol der Unsterblichkeit.
Himmlische Früchte aus eigenem Anbau
Frisch, garantiert ohne Pestizide und voller Vitamine. Erzeugnisse, die im eigenen Garten gewachsen sind und deren Entwicklung man über Monate beobachtet hat, sind in vielerlei Hinsicht besser.
Ist es denn wahr, dass selbst gezogene Früchte schmackhafter und gesünder sind? Ja, denn das Supermarktobst wird in der Regel viel zu früh geerntet und dann bei der Lagerung einem künstlichen Reifeprozess unterzogen. Unter natürlichen Bedingungen können sich die Vitamine und Geschmacksstoffe wesentlich besser entfalten.
Früchte aus dem Supermarkt mögen zwar lecker und exotisch sein, aber sie werden in den meisten Fällen Tausende Kilometer weit transportiert, was tonnenweise CO2-Emissionen verursacht. Gerade Obst und Gemüse, das mit dem Flugzeug reist, ist sehr umweltschädlich.
Mit zwei oder drei Kirschbäumen im Garten ist in der Erntesaison die fruchtige Selbstversorgung sicher. Oft kommt sogar mehr raus, als man selber verspeisen kann. Freunde und Familie freuen sich dann doppelt über die süßen Geschenke. Und was dann noch übrig bleibt, lässt sich einkochen oder einfrieren.
Und übrigens: Auch im Hinblick auf den Grundstückswert zahlen sich Obstbäume aus. Ein blühender Garten ist ein hochwertiger Aspekt bei einem Häuserkauf. Und Sauerkirschen, Mirabellen und Zwetschgen können durchaus noch mal einen Bonus bewirken.
Obacht bei der Obsternte: Gefahr beim Pflücken mit Leiter
Einmal gepflanzt, macht ein Obstbaum außer beim Bewässern im Sommer und dem Laubkehren im Herbst kaum Arbeit. Dennoch sollten Sie vorsichtig sein, wenn der richtige Erntezeitpunkt gekommen ist. Gartenunfälle sind keine Seltenheit und Stürze von der Leiter können böse enden.
Gehen Sie also auf Nummer sicher bei der Obsternte. Eine einfache Stehleiter, wie sie im Haushalt benutzt wird, ist auf unebenem Gelände im Garten oft nicht ausreichend. Am besten besorgen Sie sich für den Aufstieg eine spezielle Leiter für Baumernten, wie die Thüringer Obstbaumleiter. Benutzen Sie eine ältere Holzleiter, die schon eine Weile im Schuppen liegt, überprüfen Sie vorher unbedingt die Sprossen auf morsche Stellen.
Beim Anlegen der Leiter ist es sehr wichtig, auf einen festen Stand zu achten. Besonders feuchter Untergrund oder herausstehende Wurzeln können hier gefährlich werden. Die Leiterfüße sollten Sie am besten in die Erde einrammen. Ein Spanngurt, der einen starken Ast mit einer der Sprossen verbindet, kann für viel Stabilität sorgen.
Einmal aufgestiegen, denken Sie daran, eventuelles Werkzeug an einem Gürtel zu tragen. Und im Zweifel verschieben Sie die Leiter, bevor Sie sich wegen eines Apfels außer Reichweite verletzen.
Eine sichere Alternative zum Klettern ist übrigens ein Obstpflücker, der mit seinem Teleskopstiel auch an die höchsten Früchte kommt.
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