Weisheitszahn-OP – worauf man achten sollte

Weisheitszähne können Probleme bereiten. Sie lassen sich schlechter putzen, drücken auf die Nachbarzähne oder verursachen Entzündungen. Oft wachsen sie waagrecht im Kiefer. Um Folgeprobleme zu verhindern, ist eine OP häufig unumgänglich.

Was sind Weisheitszähne?

Weisheitszähne sind die letzten Zähne am Ende des Zahnbogens und werden auch als „dritte Molaren“ bezeichnet. Sie sind ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen unsere Vorfahren rohes Fleisch kauend zerkleinerten und haben heute keinen praktischen Nutzen mehr. In der Regel brechen sie zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr durch. Häufig erfolgt der Durchbruch aber unvollständig (Retention) oder sie verbleiben ganz im Knochen (Impaktion).

Wann müssen Weisheitszähne entfernt werden?

Weisheitszähne müssen entfernt werden, wenn ihre Stellung Beschwerden verursacht oder zu Schäden an den umliegenden Backenzähnen führt. Aufgrund von Platzmangel im Kiefer können sich andere Zähne verschieben. Manchmal wächst ein Weisheitszahn sogar schmerzhaft in den Nachbarzahn hinein. Entzündungen oder Karies im Umfeld der Weisheitszähne sind ebenfalls häufig.

Die schnelle Frage zum Thema:

Können Sie sich die Weisheitszahn-OP ohne Narkose vorstellen?

Können Sie sich die Weisheitszahn-OP ohne Narkose vorstellen?

Weisheitszahn-OP – so bereitet man sich vor

Nach der OP ist weder Kauen noch Zähneputzen möglich, und es muss mit Schwellungen und Schmerzen gerechnet werden. Deswegen sind Kühlpacks, Mundspülung und Schmerzmittel möglichst vorab zu beschaffen. Flüssige oder sehr weiche Speisen sollten auch vorrätig sein. Sechs Stunden vor dem Eingriff dürfen Patienten nicht mehr essen, trinken oder rauchen.

Welcher Arzt führt eine Operation an den Weisheitszähnen durch?

In Einzelfällen ist ein Weisheitszahn vollständig durchgebrochen, nicht verschoben und hat außerdem gerade Wurzeln. Dann kann ihn jeder erfahrene Zahnarzt mithilfe einer Extraktionszange ziehen. Davon zu unterscheiden ist die operative Entfernung: Sie muss von einem Oralchirurgen oder Kieferchirurgen durchgeführt werden. Der Eingriff erfolgt ambulant und wird im Vorfeld in einem Arztgespräch besprochen. Hierbei sollten Sie auch über Ihre Ängste und Befürchtungen sprechen, die Sie hinsichtlich solcher Eingriffe haben.

So läuft die Weisheitszahn-OP ab

Operiert wird minimalinvasiv, das heißt mithilfe des kleinstmöglichen Einschnittes, und unter Lokalanästhesie. Vereinzelt kann eine Vollnarkose empfehlenswert sein, etwa bei Angstpatienten oder wenn alle vier Weisheitszähne gleichzeitig entfernt (extrahiert) werden sollen. Die OP dauert normalerweise 20 bis 60 Minuten. Nach Öffnung des darüberliegenden Zahnfleisches wird der Zahn entweder im Ganzen oder schichtweise herausgelöst. Am Ende vernäht der Operateur die Wunde. Nach sieben bis zehn Tagen werden die Fäden gezogen.

Wie schmerzhaft ist eine Weisheitszahn-OP?

Dank moderner Verfahren zur örtlichen Betäubung und Sedierung bleibt der Eingriff selbst schmerzfrei. Sobald die Betäubung nachlässt, sind Schmerzen jedoch die Regel. Sie sind eine Folge der starken mechanischen Belastung. Die Ausprägung kann im Einzelfall sehr unterschiedlich sein. Individuelles Schmerzempfinden und der Ablauf der Extraktion spielen eine Rolle.

Welche Risiken birgt eine Weisheitszahn-Operation?

Die Entfernung der Weisheitszähne gehört zu den häufigsten oralchirurgischen Eingriffen, bei der Komplikationen sehr selten auftreten. Zu den Risiken gehören Nachblutungen, Infektionen, Taubheit im Mund oder Gesicht und Zahnfleischrückgang. Vereinzelt kann es zu Nerven- oder Knochenschäden kommen. Im Rahmen der Nachsorge vergewissert sich der behandelnde Facharzt, dass der Heilungsprozess komplikationsfrei verläuft.

Was hilft nach der Weisheitszahn-OP?

Rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen sind meist erforderlich und werden individuell nach Bedarf eingesetzt. Gegen Schwellungen und Nachblutungen in den ersten Tagen hilft Kühlung. Eine gute Mundhygiene verringert das Risiko von Infektionen. Dazu verwendet man antibakterielle Mundspülung. Sie muss allerdings sehr behutsam eingesetzt werden, um die Wundheilung nicht zu stören. 24 Stunden nach dem Eingriff kann wieder mit vorsichtigem Zähneputzen begonnen werden, das Wundareal darf dabei nicht berührt werden.

Bettruhe und Krankschreibung

Um den Heilungsprozess zu unterstützen, ist vor allem Ruhe nötig. Körperliche Anstrengung sowie Sport sind unmittelbar nach der OP tabu. Drei bis sieben Tage müssen für die Genesung eingeplant werden, eine Krankschreibung für diesen Zeitraum ist möglich. Bewegungsarme, sitzende Tätigkeiten können früher wieder aufgenommen werden als körperliche Arbeiten. Die Kosten der OP trägt die gesetzliche Krankenkasse, sofern sie medizinisch notwendig ist. Dies gilt jedoch nicht unbedingt für spezielle Leistungen wie etwa die Sedierung mit Lachgas.

Essen, trinken und rauchen nach der Weisheitszahn-OP

Zunächst sollte nur flüssige oder sehr weiche Nahrung verzehrt werden. Infrage kommen Suppen, Kartoffelpüree, Fruchtmus oder Joghurt. Wassereis hat einen kühlenden Effekt: Naschen erwünscht! Das Kauen robuster Lebensmittel sollte behutsam wieder begonnen werden; sehr harte Speisen wie Nüsse oder Körner sollte man für einige Wochen weglassen. Alkohol und koffeinhaltige Getränke erhöhen das Risiko von Nachblutungen, Nikotin hemmt den Wundheilungsprozess. Auf diese Genussmittel zu verzichten, unterstützt eine rasche Genesung.

Welche Hausmittel helfen?

Spülungen mit Salzwasser wirken antibakteriell und sind ein bewährtes und wirksames Hausmittel, das unterstützend eingesetzt werden kann. Es beugt Entzündungen vor und regeneriert von der OP angegriffenes Zahnfleisch. Zur Herstellung einer Lösung verwendet man ein Glas lauwarmes Wasser, in dem ein Teelöffel Salz gelöst wird.

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