Frische Luft zum Durchatmen, Wind in den Haaren: Radtouren in der dritten Jahreszeit haben ihren besonderen Reiz. Neun attraktive E-Bike-Touren zwischen dänischer Grenze und Zugspitze.
Vennbahnradweg
Auf der 140 km langen Bahnstrecke von Aachen nach Troisvierges in Luxemburg wurden seit 1899 vorwiegend Kohle Richtung Luxemburg und in der Gegenrichtung Erz transportiert. Deshalb ist die Steigung nie größer als drei Prozent, sonst hätten es die Lokomotiven nicht geschafft. Der Radweg ist nicht die kürzeste, aber angenehmste Route von Aachen hinauf in die Mittelgebirge von Eifel und Hohem Venn.
- Tourdaten: 124 km, 780 Hm
- Informationen:
www.eifel.info/a-vennbahn
Deutsche Fehnroute
Wiesen und Windmühlen, Moor und Marsch, Schleusen und Kanäle – Radfahren im südlichen Ostfriesland verspricht gemütliches Touren im flachen Land. Fehn bedeutet eigentlich Moorgebiet oder die Siedlung nebendran. Und diese prägen die Landschaft rund um Leer und im angrenzenden Holland. Dazu kommen lange Fehnkanäle, die in der Blütezeit des Torfabbaus angelegt wurden. An den unzähligen Kanälen entlang führen die Radwege, vorbei an Bauernhäusern, Windmühlen und nostalgischen Klappbrücken. Und das alles ohne Steigung.
- Tourdaten: 157 km, 100 Hm
- Informationen:
www.deutsche-fehnroute.de
Grenzroute
Von der Ostsee an die Nordsee – oder umgekehrt – geht es entlang der deutsch-dänischen Grenze zwischen Flensburg und Hojer. Insider meinen, man sollte lieber von West nach Ost fahren – wegen des Rückenwindes. Aber mit dem E-Bike ist es egal, ob man am Nordseedeich oder an der Flensburger Förde startet. Der ständige Wechsel zwischen Deutschland und Dänemark macht den besonderen Reiz dieser Route aus. Die Landschaft ist überraschend abwechslungsreich. Den Westen prägt die Weite der Marsch, Binnendünen und Heide charakterisieren die Geest und im Osten durchfährt man das eiszeitlich geprägte Hügelland.
- Tourdaten: 130 km, 200 Hm
- Informationen:
www.sh-tourismus.de
Kunstwegen Vechtetal
Mehr als 80 Open-Air-Kunstwerke begleiten den E-Biker durch Europas größte Freiluftgalerie auf der grenzüberschreitenden Route von der Grafschaft Bentheim Richtung Niederlande. Das Kunst- und Freizeitobjekt war so einmalig, dass es im Jahr 2000 von Königin Beatrix persönlich eröffnet wurde. „Kunstwegen“ ist aus einer grenzüberschreitenden Kooperation deutscher und niederländischer Kunst- und Tourismusexperten hervorgegangen. Das Ergebnis: Kunst und Natur – eine außergewöhnliche Begegnung mit mancher Überraschung auf einer Strecke von 180 Kilometer durch das Vechtetal.
- Tourdaten: 180 km, 500 Hm
- Informationen:
https://www.reiseland-niedersachsen.de
Bischofstour
Geschichtsunterricht im Nordwesten Brandenburgs: Einst gaben die Bischöfe hier nicht nur in religiösen Angelegenheiten den Ton an, sondern bestimmten auch den weltlichen Lauf der Dinge. Die Namensgeber der ADFC-Vier-Sterne-Tour sind die Havelberger Bischöfe, die im Mittelalter von 948 und 1548 die Geschicke der Region bestimmten. Die Radroute durch die Prignitz beginnt am romanischen Dom in Havelberg, Ziel ist die „Alte Bischofsburg“ in Wittstock und weiter die St. Nikolai-Kirche in Röbel/Müritz. Die Prignitz zählt heute zu den am dünnsten besiedelten Landschaften Deutschlands.
- Tourdaten: 108 km, 600 Hm
- Informationen:
www.dieprignitz.de
Skulpturenradweg im Odenwald
Am Anfang stand ein Wettbewerb an mehreren deutschen Kunstakademien. Nun schmücken 18 humorvolle, irritierende, provokative und originelle Werke junger Künstler diese landschaftlich reizvolle Mittelgebirgs-Radrunde. Als Begleiter des Weges werden künftig noch weitere Skulpturen aufgestellt, die zu immer neuen Entdeckungsfahrten einladen. Wie eine riesige Acht verläuft der Skulpturenradweg zwischen den Orten Osterburken, Rosenberg, Ravenstein, Adelsheim und Seckach.
- Tourdaten: 77 km, 1150 Hm
- Informationen:
www.skulpturenradweg.de
Die Westerwaldschleife
Die Mittelgebirgstour startet mit einem sanften Warmradeln von Linz am Rhein entlang Richtung Norden. Hinter Bad Honnef beginnt dann der Aufstieg in die südlichen Ausläufer des Siebengebirges. Auf der welligen Westerwald-Hochfläche geht es bis an den nördlichsten Zipfel des Westerwaldes, dem Wildenburger Land. Hinter Görgeshausen folgt der letzte Anstieg, bevor es hinunter geht nach Diez an der Lahn. An der Lahn und am Rhein entlang kann sich der Westerwald-Bezwinger dann wieder etwas mehr den Sehenswürdigkeiten widmen, wie dem Deutschen Eck in Koblenz.
- Tourdaten: 225 km, 3200 Hm
- Informationen:
www.westerwald.info
Casanovas Ausritt
Die schwungvolle Runde von Bayreuth durch die Fränkische Schweiz reizt allein schon wegen ihres ungewöhnlichen Namens. Sie heißt wohl so, weil die vielen romantischen Schlösser an der Strecke den passenden Rahmen für Casanovas Liebesnächte gebildet hätten. Etwa Schloss Fantaisie in Donndorf, das seinen Namen von Prinzessin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth (1732 –1780) bekam. Giacomo Casanova (1725 – 1798) bezeichnete die Nichte Friedrichs II. von Preußen als das schönste Mädchen Deutschlands.
- Tourdaten:187 km, 2050 Hm
- Informationen:
www.frankentourismus.de/Casanovas-Ausritt
Vom Kochelsee zum Bodensee
So mancher Zweiradbegeisterte bezeichnet das Radeln durch Oberbayern und Allgäu als Hügelsurfen im Alpenvorland, stets die Berge im Blick. Die Strecke zählt zum Bodensee-Königssee-Radweg, den Kenner gerne als Deutschlands schönste Radroute bezeichnen. Und antizyklisch hat sie ihren besonderen Reiz, denn die meisten starten ihre Tour in Lindau am Schwäbischen Meer und kommen dann entgegen. Zu den Highlights am Weg zählen das UNESCO-Weltkulturerbe Wieskirche bei Steingaden, die Königsschlösser in Füssen oder auch ein kulinarischer Stopp in einer der Käsereien im Westallgäu.
- Tourdaten: 210 km, 2100 Hm
- Informationen:
www.bodensee-koenigssee-radweg.de
Zehn Tipps für die E-Bike-Tour:
Für mehr Sicherheit und Fahrspaß
- Für E-Bike-Neulinge: Vor der ersten Tour eine Probefahrt unternehmen.
- Vor Fahrten in die Alpen und ins Mittelgebirge an kleinen Hügeln und Auffahrten das Bergfahren üben. Dabei auch das Bremsen bergab testen.
- Immer mit Helm, Handschuhen und Sonnenbrille fahren.
- Die geplante Tour als GPS-Track aufs Smartphone oder Navigationsgerät laden.
- Zusätzlich eine Fahrradkarte der Region einpacken.
- Vor jedem Losfahren immer Luft, Reifen und Akkustand kontrollieren.
- Passenden Ersatzschlauch, Flickzeug und ein Mini-Tool mitnehmen.
- Für längere Touren das Batterie-Ladegerät einpacken.
- Wetterschutzjacke und Windweste nicht vergessen.
- Und für die Pause in der Natur sollten etwas Proviant und eine gefüllte Trinkflasche nicht fehlen.
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