Es ist dunkel und nieselt, als der Autofahrer plötzlich eine Vollbremsung hinlegen muss: Er hat den Radfahrer fast zu spät gesehen. Gerade noch mal gut gegangen! Mit der richtigen Fahrradbekleidung für den Herbst wäre der Radfahrer sicherer unterwegs gewesen.
Der Herbst: eine riskante Jahreszeit für Radfahrer
Der Herbst ist eine tückische Jahreszeit: Die frühe Dunkelheit in der Übergangszeit macht es Autofahrern schwerer, andere Verkehrsteilnehmer deutlich zu erkennen. Radfahrer unterschätzen oft die Gefahr in der Dämmerung: Sie sehen die Lichter der Autos ja noch gut. Doch mit dunkler Fahrradbekleidung sind sie schon auf kurze Distanz für Autofahrer fast unsichtbar. Eine Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen zeigt: Autofahrern ist es bei einer Geschwindigkeit von mehr als 60 Stundenkilometern nicht mehr möglich, unauffällig gekleidete Fahrradfahrer rechtzeitig zu erkennen. Vor allem Kinder auf dem Schulweg sind gefährdet, aber auch Hundebesitzer, die morgens und abends auf dem Rad ihren Vierbeiner ausführen.
Reflektoren an der Fahrradbekleidung bringen Sicherheit
Dabei ist es ganz einfach, seine eigene Sicherheit oder die seiner Kinder zu erhöhen. Radfahrer müssten statt – wie im Herbst üblich – dunkle lieber helle beziehungsweise neonfarbene, auf jeden Fall leuchtendere Fahrradbekleidung tragen. Das hilft schon, man kann aber auch noch mehr auf Nummer sicher gehen. Zum Beispiel indem man an Jacke, Hose, Helm, Hundehalsband und -leine oder Schultornister Reflektoren anbringt. Diese gibt es als Gürtel, Schärpen und Bänder, zum Umhängen oder Aufkleben. Auch eine Warnweste, wie man sie aus dem Pkw kennt, reflektiert das Licht gut. Der Vorteil an Bekleidung mit retroreflektierenden Elementen: Sie werfen die Lichtstrahlen in die Richtung zurück, aus der sie kommen.
In besonders dunklen Gegenden empfiehlt es sich zudem, als Radfahrer eine Stirnlampe zu tragen, um noch besser zu sehen und gesehen zu werden. Für Hunde gibt es spezielle blinkende Halsbänder, die die Tiere sichtbar machen. Auch eine blinkende Hundeleine kann sinnvoll sein, da „unbeleuchtete“ Hundeleinen eine Stolperfalle für Jogger sind.
Warme und trockene Fahrradbekleidung im Herbst
Fahrradfahrer sind noch mehr vom ungemütlichen Herbstwetter betroffen als Fußgänger, weil sie oft längere Strecken fahren und sich zudem gegen den Fahrtwind schützen müssen, um nicht auszukühlen. Ein weiteres Problem: Morgens ist es im Herbst meist kalt, doch im Laufe des Tages können die Temperaturen noch kräftig steigen. Da hilft nur, sich mehrere Schichten anzuziehen, die man nach und nach ausziehen kann – das sogenannte Zwiebelprinzip.
Für die Fahrradbekleidung im Herbst empfiehlt sich zudem Kleidung aus Funktionsfasern. Diese besteht aus leichten und atmungsaktiven Materialien, die den Schweiß schnell abtransportieren. Die Auswahl dabei ist groß: Mittlerweile können sich Radfahrer von Kopf bis Fuß mit den genau passenden Utensilien einkleiden.
Warmer Kopf
Ein Fahrradhelm bietet zwar Sicherheit, aber warm ist er nicht. Daher empfiehlt es sich, darunter eine spezielle Helmmütze zu tragen. Sie ist dünn, aber warm. Dicke Mützen lassen den Helm verrutschen. In der Übergangszeit reicht ein Helmüberzug. Dieser ist eigentlich ein Regenschutz, aber er verhindert auch, dass der Kopf durch die Belüftungsöffnungen auskühlt.
Warmer Hals
Vor allem der Hals ist dem Fahrtwind und der Nässe oft schutzlos ausgeliefert. Wählen Sie eine Jacke mit Stehkragen oder ziehen Sie ein Tuch oder einen Schal an. Wer den Schal über der Jacke trägt, sollte auf die Länge achten, damit er nicht beim Radeln in die Speichen gerät. Schals bieten eine gute Wärmeisolation und beugen Erkältungen vor.
Warmer Oberkörper
Eine atmungsaktive Softshelljacke hält den Körper warm und lässt sich auch als wärmende Schicht unter der Regenjacke tragen. Armlinge wärmen Biker in kurzärmeligen Trikots. Eine Windstopperjacke hält den Fahrtwind ab. Für Radfahrer gibt es hinten etwas längere Windstopper, die in nach vorn gebeugter Position den unteren Rücken warm halten.
Warme Hände
Im Herbst kühlen vor allem die Hände aus. Wählen Sie bei der Fahrradbekleidung winddichte Fahrradhandschuhe, denn Fahrradfahrer können die Hände nicht zum Wärmen in die Taschen stecken. Handschuhe mit Gummierung sorgen für einen besseren Griff beim Schalten und Bremsen. Eine gute Polsterung schützt die Hände gegen Stöße während der Fahrt.
Warme Beine
Gegen eine nasse Hose empfiehlt sich eine Regenhose. Wer seine Alltagskleidung unter der Regenhose tragen möchte, sollte ein weiter geschnittenes Modell wählen. Ein elastischer Bund erleichtert das Anziehen. Eine lange Unterhose oder Strumpfhosen bringen zusätzliche Wärme. Sportradfahrer können gefütterte Radhosen unter der Regenhose tragen.
Warme Füße
Überschuhe halten warm und schützen die Schuhe vor Spritzwasser. Die meisten Überschuhe, auch Gamaschen genannt, sind an der Sohle offen. So lassen sich die Klickpedale an Rennrädern weiter nutzen. Geschlossene Modelle sollten eine verstärkte Sohle haben: Sie sorgen für mehr Griff auf den Pedalen. Bei Socken empfiehlt sich als Material Merinowolle.
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