Spiel mit dem Wind: Drachen steigen lassen

Wie schön der Flugdrachen am Himmel tanzt! Drachen steigen lassen ist ein riesiger Spaß. Hier gibts Tipps, worauf Familien achten sollten, damit das luftige Vergnügen gut und sicher funktioniert, sowie eine Bauanleitung zum Download!

Gemeinsam abheben: Drachen steigen lassen macht Spaß!

Spielen mit dem Wind ist faszinierend – und funktioniert, wenn man sich ein wenig mit den kunterbunten Fluggeräten auskennt und einige Tipps beim Drachensteigenlassen beherzigt. Grundsätzlich gibt es die kunterbunten Flugdrachen in vielen Größen, Farben und Formen. Aber welcher Flugdrache passt am besten zu welcher Situation und Familie? Wichtige Kriterien für die Auswahl eines passenden Modells sind neben den erwarteten Windstärken das Alter der Drachenlenker sowie die speziellen Eigenschaften der verschiedenen Drachen.

Drachensteigen für Einsteiger: Drachen selbst basteln oder kaufen?

Sind Sie ein Do-it-yourself-Fan? Einen Drachen selbst zu bauen, braucht Geschick, Geduld und bei wenig Wind auch eine gewisse Frustrationstoleranz. Tanzt der selbst gemachte Flugdrachen dann aber doch am Himmel, können Freude und Stolz nicht größer sein. Falls Sie die Familienherausforderung annehmen, finden Sie unten eine Bauanleitung für einen einfachen Schlittendrachen. Ob selbst gebaut oder gekauft: Es lohnt sich, auf das Material zu achten – gut geeignet sind leichtes Papier, leichte Stoffe wie zum Beispiel Polyester oder auch Plastik. Erkundigen Sie sich auch, wie strapazierfähig das Material ist und ob es auch mehrere Abstürze gut überleben kann.

Die schnelle Frage zum Thema:

Haben Sie schon einmal einen Drachen selbst gebaut?

Haben Sie schon einmal einen Drachen selbst gebaut?

Lenkdrachen oder Flugdrachen: Welcher ist der Richtige?

Flugdrachen, auch Einleiner genannt, werden nur an einer Schnur in den Himmel gebracht. Lenkdrachen dagegen werden mit mindestens zwei Schnüren beziehungsweise Spulen gesteuert – der Drachenlenker hat also in jeder Hand eine Spule. Daher wird diese Drachenart auch als Zweileiner bezeichnet. Erfahrene und sportliche Drachenlenker steuern große Drachen sogar mit vier Leinen. Für Kinder und Einsteiger sind Einleiner ideal, Jugendliche ab etwa zwölf Jahren und Erwachsene finden die Zweileiner meistens spannender.

Wo und wann kann man Drachen steigen lassen?

Ideal zum Drachen steigen lassen, sind große freie Flächen wie zum Beispiel eine große Wiese oder ein freies Feld. Gut geeignet sind auch unbespielte Sportplätze oder breite Sandstrände. Wichtig: Drachen bitte nicht bei Gewitter und/oder in der Nähe von Flugplätzen steigen lassen. Drachen haben auch in der Nähe von Bahnschienen nichts zu suchen. Gleiches gilt für Überlandleitungen. Kommen Drache oder Schnur gegen die Leitung, wird es extrem gefährlich. Schaltet ein aufmerksamer Bahnmitarbeiter über die Notfallleitstelle den Strom ab, drohen zudem Schadensersatzansprüche.

Bitte den Drachen auch nicht in Natur- oder Vogelschutzgebieten fliegen lassen, denn das stört zum Beispiel brütende Vögel. Große, laut im Wind knatternde Drachen können bei Schafen, Kühen, Pferden oder anderen Tieren Angst und Panik auslösen. Es ist wichtig, darauf auf jeden Fall Rücksicht zu nehmen. In Naturschutzgebieten sind Drachen grundsätzlich verboten.

Windstärke und Windrichtung beim Drachenfliegen

Beim gekonnten Abheben kommt es neben Windstärke und Windrichtung auch auf die Position von Drachenschnur und Drachen an. Ist das Zusammenspiel aller Elemente perfekt, steigt der Drachen schnell auf und gleitet elegant durch die Lüfte. Gut zu wissen: Bei schwachem Wind fliegen leichte Drachen besser, die größeren und schwereren Modelle heben dagegen erst bei starkem Wind richtig ab. Zwischen Windstärke 3 – das sind etwa 12 bis 19 km pro Stunde – bis Windstärke 6 sind die Flugbedingungen am besten.

Start und Landung beim Drachenfliegen

Für einen guten Start stellt man sich am besten so hin, dass man den Wind im Rücken spürt. Mit einem Wollfaden, den man in die Luft hält, kann man die Windrichtung gut erfassen: Die eigene Nase sollte dann in die Richtung zeigen, in die auch der Faden geweht wird. Dann den Drachen vor sich auf die Erde legen und einige Schritte rückwärts gehen – dabei die Schnur oder die Schnüre langsam von der Spule abwickeln.

Drachenfliegen im Team

Am meisten Spaß macht es, den Drachen zu zweit steigen zu lassen. Dann kann eine Person den Drachen in der Luft halten, während die andere Person die Schnur abwickelt. Auf Kommando hält der Drachenlenker dann die Spule gut fest, während der Halter den Drachen hoch über dem Kopf in die Luft entlässt. Je nach Wind kann dann der Drachenlenker mehr Leine abspulen, damit der Drachen immer höher steigt. Für einen leichten Flugdrachen reichen in der Regel ungefähr 30 Meter Schnur, mehr als 100 Meter dürfen es laut Gesetz nicht sein. Für eine längere Schnur brauchen Sie eine Sondergenehmigung.

Achtung: zu viel Wind und plötzlicher Absturz

Vor dem Start lohnt sich auf jeden Fall ein Blick in die Wetter-App: Guter Wind und eine geringe Regenwahrscheinlichkeit sind ideal, um den Drachen fliegen zu lassen. Gut geeignet in unseren Breiten sind die Herbstmonate September, Oktober und November. Je stärker der Wind und je größer und schwerer der Drachen, desto wichtiger ist es, gut auf das Wetter, den Wind und das Flugverhalten des Drachens zu achten, um einen spontanen Absturz zu vermeiden. Sichere Bereiche für Familienmitglieder und Zuschauer sind hinter dem Drachenlenker – direkt unter der Flugbahn des Drachens sollte sich niemand aufhalten.

Denn die bunten Fluggeräte können hohe Geschwindigkeiten erreichen und beim Absturz ernsthafte Verletzungen oder teure Schäden verursachen. Unfälle mit Drachen sind normalerweise über die Privat-Haftpflichtversicherung abgedeckt – zumindest solange sie nicht höher als 30 Meter steigen. Ansonsten benötigen Sie eine spezielle Absicherung.

Dresscode: festes Schuhwerk und Handschuhe

Größere Drachen mit mehreren Leinen stellen ihre Lenker bei starkem Wind durchaus vor sportliche Herausforderungen. Deshalb sind eine gute Sportjacke und feste Schuhe auf jeden Fall empfehlenswert. Auch das Tragen von Handschuhen ist ratsam, um die Hände im kalten Wind zu schonen. Außerdem können Schnüre unter Umständen Schnittverletzungen verursachen. Gut zu wissen: Bei einem Freizeitunfall – und tatsächlich passieren rund 70 Prozent aller Unfälle in der Freizeit – ist es im Krankheitsfall sehr hilfreich, mit einer Unfallversicherung gut abgesichert zu sein.

Wichtige Sicherheitsregeln beim Drachensteigenlassen

Neben der natur- und tierfreundlichen Auswahl des Drachenflugplatzes sind noch zwei weitere Sicherheitsaspekte wichtig. Der erste betrifft den Mindestabstand: Der soll laut Luftverkehrsordnung mindestens 600 Meter betragen – also bitte mit dem Drachen einen entsprechenden Abstand zu Bahnstrecken, viel befahrenen Straßen, Strommasten, Oberleitungen und Hochspannungsleitungen einhalten. Das dient auch der eigenen Sicherheit.

Achtung und Respekt sind auch bei Gewittern und vor Stromleitungen angesagt. Den Drachen auf keinen Fall bei Gewitter steigen lassen – die Schnur kann nämlich elektrischen Strom leiten! Deshalb bitte auch nie versuchen, einen Drachen zu retten, der sich in einer Stromleitung verfangen hat – auch dabei besteht Lebensgefahr. Besser: den Störungsdienst des Stromversorgers informieren.

Flieg, Drachen, flieg!
Hier finden Sie unsere Bauanleitung für einen selbst gebastelten Schlittendrachen.
4.6
(5)

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Bewerte ihn jetzt mit 1-5 Sternen.