Nationalparks in Deutschland: Wildnis vor der Haustür

Sie haben den höchsten Naturschutzstatus in Deutschland: die Nationalparks. Die wunderschönen Landschaften laden zum Urlaub ein – wir stellen Ihnen 7 Nationalparks in Deutschland vor, von Nord nach Süd.

Nationalparks in Deutschland: 7 Tipps für den Urlaub

Das Gute liegt oft ganz nah. Für spannende Ausflüge und Touren bieten sich Deutschlands 16 Nationalparks besonders an. Dort lässt sich ein Stück Wildnis im eigenen Land erleben.

Da sich die Natur in Deutschlands Nationalparks in Teilen selbst überlassen ist, warten auf die Besucher seltene Pflanzen und Tiere, einmalige Landschaften sowie jede Menge Angebote zum Entspannen, Lernen und Mitmachen.

Nationalparks Deutschland - Wattenmeer

Nationalpark Wattenmeer

Der Nationalpark Wattenmeer bietet über 10.000 Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Darunter sind hochspezialisierte Spezies, die zum Beispiel in den Salzwiesen leben. Bestimmt vom ständigen Wechsel von Ebbe und Flut, ist das Wattenmeer, das auch zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt, ein Ort der Extreme.

Naturliebhaber haben dort die Möglichkeit, Schweinswale, Seehunde und Kegelrobben zu beobachten, die sich im Meer tummeln. Sie können Wattwürmer suchen und die Füße bei einer Wattwanderung in den weichen Grund sinken lassen. Und im Rahmen von Aktionstagen dürfen Kinder sich einen Tag lang wie ein Nationalpark-Ranger höchstpersönlich fühlen.

Nationalparks Deutschland - Müritz

Müritz-Nationalpark

322 Quadratkilometer ist der Müritz-Nationalpark groß. In diesem Jahr feiert er seinen 30. Geburtstag. Gelegen in Mecklenburg-Vorpommern, reiht sich dort See an See, einer schöner als der andere. Wer genau zählt, kommt auf 107 Seen, darunter der Feisnecksee, der Rederangsee, der Specker See, der Woterfitzsee sowie Teile der Müritz.

Durch seinen hohen Schutzstatus ist der Müritz-Nationalpark ein Hotspot in Sachen biologischer Vielfalt mit Orchideen, seltenen Schmetterlingen oder Tierarten wie Fisch- und Seeadlern. Die majestätischen Vögel können unter anderem bei speziellen Adler-Safaris bewundert werden.

Dazu wartet der Müritz-Nationalpark mit über 400 Mooren auf: wert- und vor allem auch geheimnisvollen Lebensräumen, in denen interessante Tiere zu Hause sind. Der Moorfrosch gehört dazu, denn das Männchen wird zur Laichzeit ein wahrer Hingucker – das Tier färbt sich himmelblau.

Wer sportlich unterwegs sein möchte, schwingt sich bei der Erkundung des Naturparadieses aufs Rad, über 200 Kilometer Radwege sind ausgeschildert. Oder er setzt sich in ein Kanu und schippert gemütlich über die Gewässer und erlebt die Natur aus einem ganz anderen Blickwinkel.

Nationalparks Deutschland - Harz

Nationalpark Harz

Auch in dem größten Wald-Nationalpark Deutschlands kann sich die Natur nach ihren eigenen Regeln entwickeln. Täglich gibt es in diesem Schutzgebiet etwas Neues zu entdecken. Highlight dieses Parks ist der sagenumwobene Brocken mit seinen rund 1.141 Meter Höhe. Geheimnisvolle Mythen ranken sich um die eigenwilligen Felsenformationen, die von riesigen Waldflächen umgeben sind: Im Volksmund gilt der Brocken als „Hexenberg“.

Besucher schauen am besten zur Walpurgisnacht selber nach, ob ein paar Hexen auf Reisigbesen am Brocken unterwegs sind. Wer höchstpersönlich durch die Lüfte schweben möchte, tauscht Besen gegen die Burgberg-Seilbahn, um die in Teilen unberührte Natur aus der Vogelperspektive in Augenschein zu nehmen. Alle, die lieber mit den Füßen am Boden bleiben, wandern auf dem Harzer-Hexen-Stieg. Er gehört zum 600 Kilometer umfassenden Netz von Wanderwegen. Diverse Waldgaststätten sorgen für das leibliche Wohl.

Nahrung für den Kopf hingegen bekommen Wissensdurstige im Besucherzentrum HarzWaldHaus in Bad Harzburg bei interaktiven Ausstellungen mit Infos zum Beispiel zu Rothirsch, Auerhahn oder Luchs. Ein Muss im Nationalpark Harz ist es dann auch, einmal bei der Fütterung der scheuen Wildkatzen mit den Pinselohren dabei zu sein.

Nationalparks Deutschland - Sächsische Schweiz

Nationalpark Sächsische Schweiz

Auch dieses Schutzgebiet wird in diesem Jahr 30 Jahre alt. Doch das ist nichts im Vergleich zu dem Alter der Region. Sie bringt es auf rund 100 Millionen Jahre. Der Nationalpark Sächsische Schweiz zählt zu den bedeutendsten Anziehungspunkten im Elbsandsteingebirge. Es gilt als eines der außergewöhnlichsten Naturgebiete Deutschlands und ist darüber hinaus ein hervorragendes Kletterrevier für Anfänger und Könner.

Zerklüftete Felsen, enge Schluchten und bizarre Formationen laden zudem zu ausgiebigen Wandertouren ein. Das rund 93 Quadratkilometer große Terrain ist Heimat für über 250 Vogelarten wie Wanderfalken, Schwarzspechte und Uhus, aber auch für Mufflons, Hermeline und Fischotter.

In den Info-Stellen der Sächsischen Schweiz lautet das Motto „Bildung mit Spaß“. Dort erfahren Interessierte zum Beispiel Wissenswertes über die Lebensgewohnheiten heimischer Fledermausarten, etwa über Mopsfledermäuse oder ihre Verwandten wie das Große Mausohr oder die Kleine Hufeisennase.

Nationalpark Eifel

Der bekannte Nationalpark Eifel ist nicht nur landschaftlich idyllisch, sondern auch Lebensraum für über 10.000 Tier- und Pflanzenarten, darunter 2.000 bedrohte Spezies wie Wildkatzen oder Schwarzstörche.

In der Eifel gilt: wandern, wohin kein Auto fährt. Per pedes geht es in vier Tagesetappen einmal quer durch das Nationalpark-Paradies. Rad- und Reitfreunde kommen ebenfalls auf ihre Kosten bei Ausflügen vorbei an kleinen Bächen, blühenden Wiesenlandschaften und dichten Laubwäldern. Wer tiefer in die Welt des Nationalparks eintauchen möchte, lässt sich von einem Ranger durch Wald und Flur führen und kann Besonderheiten wie rote Tintenfischpilze und Perlmuttfalter entdecken.

Nationalparks Deutschland - Bayerischer Wald

Nationalpark Bayerischer Wald

2020 feiert er seinen 50. „Geburtstag“: Der Nationalpark Bayerischer Wald ist damit der älteste der Nationalparks in Deutschland. Mit mehr als 24.000 Hektar gehört die Landschaft zu den größten zusammenhängenden Waldflächen Mitteleuropas. Dort fühlen sich Tiere wie Wildkatzen, Luchse, Siebenschläfer, Biber und Fischotter wohl. Besonders faszinierend sind dazu die Wasserfälle und Hochmoore. Sogar Urwaldreste finden Naturliebhaber dort.

Kinder und Erwachsene bekommen neue Aus- und Einblicke zum Beispiel auf dem Baumwipfelpfad oder dem Eiszeitlehrpfad. 200 Kilometer Radwege warten darauf, mit dem Drahtesel erobert zu werden. Aufregend wird es bei Nachtwanderungen, wenn es um die Besucher herum knackst, knirscht und knarrt oder sie sich auf die Spuren von Wölfen begeben.

Nationalparks Deutschland - Berchtesgarden

Nationalpark Berchtesgaden

Hoch und wild: Der Nationalpark in Deutschlands südöstlichem Zipfel gleicht einer Bilderbuch-Alpenlandschaft mit tiefen Tälern und schneebedeckten Bergen. Der Nationalpark Berchtesgaden umfasst 210 Quadratkilometer Lebensraum für Tiere wie Steinadler, Alpensteinbock, Murmeltier und Alpenschneehuhn. Wie sie leben und was sie bedroht, erfahren Naturliebhaber im Nationalparkzentrum „Haus der Berge“ und den Nationalpark-Infostellen.

Und wie wäre es mit einer kleinen Schiffspartie? Bei einer Tour mit dem E-Boot gleiten die Gäste lautlos über den smaragdgrünen Königssee zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä mit romantischem Biergarten. Bestens erkunden lässt sich das Schutzgebiet auch kreuz und quer auf Schusters Rappen. Das Wegenetz zum Wandern umfasst 400 Kilometer! Die Bandbreite der Touren reicht von gemütlich bis anspruchsvoll. Bis zur Gotzenalm und zum Watzmannhaus geht es hinauf.

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