Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse in einem Kuvert zu versenden war gestern. Die meisten Firmen bevorzugen eine digitale Bewerbung. Tipps für die optimale Jobsuche ohne Papier.
So gelingt das Anschreiben
Es ist mittlerweile Standard, sich per E-Mail zu bewerben. Doch um dies mit Erfolg zu tun, müssen Jobsuchende einiges beachten. So sollten Bewerber in jedem Fall eine neutrale E-Mail-Adresse verwenden. Am besten nach folgendem Schema: vorname.nachname@anbieter.com.
E-Mail-Adressen wie zauberbraut@gmail.com oder hasi@yahoo.de sind nicht geeignet und katapultieren den Interessenten bei den Unternehmen auf Anhieb ins Aus.
Darüber hinaus muss die Adresse der Firma korrekt geschrieben sein. Fehler schon gleich zu Beginn des Anschreibens machen einen mehr als schlechten Eindruck. Auch das Datum gehört in das Anschreiben.
An den richtigen Ansprechpartner adressieren
Eines der Geheimnisse eines erfolgreichen Anschreibens liegt darin, die E-Mail an den richtigen Ansprechpartner zu richten. Ein solches individuelles Anschreiben hebt sich von einer Standard-Mail ab und hat größere Aussichten, aus der Menge von Bewerbungen herauszustechen.
Wenn die zuständige Person aus der Stellenausschreibung nicht hervorgeht oder wenn Sie eine Initiativbewerbung schicken wollen, rufen Sie kurz in dem Unternehmen an und erkundigen sich nach dem Namen.
Auch die Betreffzeile gehört ins Anschreiben: „Bewerbung als …“. Dabei nehmen Sie Bezug auf den im Stellenangebot offerierten Job. Sie gehört auch in den Betreff der E-Mail. So kann Ihr Ansprechpartner Ihre Bewerbung jederzeit schnell wiederfinden.
Inhalt, Form & Unterschrift
Das Anschreiben selbst sollten Sie ebenfalls auf die jeweilige Firma oder die Stellenausschreibung exakt zuschneiden. Informieren Sie sich über das Unternehmen und erklären Sie, warum Sie genau der richtige Kandidat für genau diese Stelle sind. Nennen Sie alle Abschlüsse, Qualifikationen und Berufserfahrungen, die zum Angebot passen.
Doch welche Form benutzt man im Anschreiben? Duzt man oder siezt man? Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort mehr so wie früher. In den meisten Fällen ist es aber richtig, die Person mit „Sie“ anzusprechen.
Wenn es sich allerdings um ein junges, hippes Internet-Start-up-Unternehmen handelt, ist ein „Du“ angebracht. In einer Bank oder Versicherung dagegen wird man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit siezen. Oftmals geht es aus dem Stellenangebot hervor, welchen Umgangston das Unternehmen pflegt. Wenn dort der potenzielle Kandidat geduzt wird, ist das eine gute Leitlinie.
Übersichtliche Gliederung
Bei aller Lockerheit sollten Sie als Bewerber keine Umgangssprache verwenden. Stellen Sie Ihre gute Ausdrucksfähigkeit schon gleich im Anschreiben unter Beweis. Auch Abkürzungen sind tabu.
Der Inhalt wird durch eine übersichtliche Gliederung sinnvoll unterstützt. Es gibt eine Reihe von guten Mustern für Anschreiben im Internet, die Sie dafür nutzen können.
Selbstverständlich dürfen sich keine Rechtschreib- oder Zeichensetzungs-fehler in den Text einschleichen. Wer in dieser Beziehung nicht fit ist, holt sich Hilfe von anderen, die es beherrschen.
Zu guter Letzt auf jeden Fall die handschriftliche Unterschrift einscannen. Sie gehört auch bei Online-Bewerbungen dazu.
Foto & Lebenslauf
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. Das gilt auch für das Foto beim Online-bewerben. Anschreiben oder Lebenslauf fügen Sie ein sympathisches, seriöses Foto vom Profi bei. Lassen Sie sich die Fotos von dem Fotografen gleich in digitaler Form geben. So können Sie es in bester Qualität und hoher Auflösung direkt in Ihre Bewerbungsunterlagen einfügen.
Der Lebenslauf sollte tabellarisch sein und passend zur Stellenausschreibung alle wichtigen Qualifikationen und Fähigkeiten enthalten.
Sie können auf Wunsch auch Zeugnisse und ausgewählte Referenzen beifügen. Geben Sie auch Ihre eigene Online-Präsenz an, etwa bei Xing, LinkedIn oder die eigene Homepage. Allerdings sollte jeglicher Internet-auftritt auf dem neuesten Stand sein.
Ab die Post – per Mail
Die Kontaktadresse und die Telefonnummer, unter der Sie das Unternehmen erreichen kann, dürfen ebenfalls in keinem Fall fehlen.
Zu guter Letzt muss eine Endkorrektur vorgenommen werden. Stimmt die Rechtschreibung, die Interpunktion, sitzt das Foto an der richtigen Stelle, sind alle hier genannten Bestandteile enthalten?
Anschreiben und Dokumente sollten Sie dann in einem einzigen PDF zusammenfassen. Der Empfänger verspürt sicher keine Lust, verschiedene Dateien im Anhang einzeln zu öffnen. Zudem besteht die Gefahr, dass Teile der Bewerbung verloren gehen. Achten Sie darauf, dass die Dateigröße
5 MB nicht überschreitet, und benennen Sie das PDF eindeutig.
Wenn nach mehr als sechs Wochen keine Rückmeldung vorliegt, ist ein Anruf und eine Nachfrage in der Personalabteilung durchaus erlaubt. Prüfen Sie vorher, ob die Antwort nicht im eigenen Spam-Filter gelandet ist. Passen Sie ihn am besten vorher entsprechend an.
Unterschiedlich bewerben in verschiedenen Branchen
Besonders punkten können Bewerber, die sich aus der Masse abheben. Das kann je nach Branche auf ganz unterschiedliche Art gelingen.
Wer sich als Designer bewirbt, sollte schon Anschreiben und Lebenslauf in einem schicken Design gestalten, das die Kreativität und das gestalterische Können beweist. Architekten können mit originellen Modellen auf sich aufmerksam machen, die sie z. B. als Foto anhängen.
Fotografen fügen gelungene Aufnahmen bei, die zu der Stellenausschreibung oder der Firma passen. Social-Media-Manager oder Modeberater, etwa bei H&M oder C&A, sind mit einer Videobewerbung am Puls der Zeit. Aber Achtung: Der Aufwand, auch für einen kurzen Film, wird häufig unterschätzt. Denn dazu ist ein Leitfaden, eine Art Drehbuch, notwendig. Zudem muss das Video von der ersten Sekunde an fesseln. Dann aber ist es ein erster Schritt in Richtung Traumjob!
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