Mischfonds sind bei Anlegern beliebt. Gerade in wechselhaften Zeiten am Finanzmarkt können sie das Risiko einer Geldanlage deutlich senken.
Aktien steigen und fallen, für Anleihen gibt es mal mehr, mal weniger Zinsen. Wer bei einer Geldanlage das Bestmögliche herausholen will, muss ständig die Märkte verfolgen und sein Vermögen je nach Marktlage umschichten. Doch das wollen und können nur die wenigsten Anleger. Wer dennoch möglichst breit in verschiedene Anlageklassen investieren möchte, für den eignen sich Mischfonds, oftmals auch Multi-Asset-Fonds genannt.
Was sind Mischfonds?
Mischfonds kombinieren verschiedene Anlageklassen in einer Anlageform. Klassische Mischfonds investieren üblicherweise in Aktien und Anleihen. Modernere Mischfonds, die sogenannten Multi-Asset-Fonds, haben üblicherweise mehr Anlagemöglichkeiten, da neben den oben genannten auch beispielsweise Rohstoffe, Edelmetalle, Immobilien und alternative Anlagen ins Portfolio aufgenommen werden können. Die Investition in die Anlageklassen kann entweder direkt oder indirekt zum Beispiel über Fondsanteile oder moderne Finanzinstrumente (Derivate) erfolgen. Das Mischungsverhältnis ist je nach Investmentfonds verschieden, meist gibt es aber Höchstgrenzen für die einzelnen Anlageklassen. Mischfonds stehen nach den Zahlen des Fondsverbands BVI seit Jahren bei den Investmentfonds ganz oben in der Gunst der Anleger. Aktuell verwalten Mischfonds mehr als 285 Milliarden Euro und liegen damit hinter den reinen Aktienfonds auf Platz zwei der BVI-Statistik. (Stand 31.3.2019).
So investieren Mischfonds
Je nach Marktlage und Anlagegrenzen investieren die Fondsmanager bei Mischfonds in stabilere Anlagen wie Anleihen oder Immobilien oder auch in risikoreichere wie Aktien oder Rohstoffe/Edelmetalle. Grundsätzlich gilt: je höher der Anteil an risikoreichen Investments, desto höher das Risiko von Kursschwankungen und desto höher die langfristigen Ertragschancen.
Aktien
Aktien sind Wertpapiere, die einen Anteil an einem Unternehmen wie zum Beispiel Siemens, Volkswagen oder Microsoft darstellen. Ungeachtet aller Krisen konnten Aktien über die vergangenen Jahrzehnte langfristig sehr gute Ergebnisse erzielen.
Anleihen
Bei den momentanen Niedrigzinsen sind Zins- oder Rentenpapiere ein schwieriges Anlagefeld. Als stabile Basis spielen sie dennoch in jedem Mischfonds eine wichtige Rolle.
Geldmarktpapiere
Am Geldmarkt parken die Fondsmanager Gelder, die sie gerade nicht gewinnbringend investieren können.
Rohstoffe
An den Rohstoffmärkten wird alles gehandelt, was Unternehmen und Verbraucher täglich benötigen: Zu Rohstoffen zählen zum Beispiel Öl, Stahl, Kupfer oder Aluminium. Meist machen diese Anlagen nur einen kleinen Teil des Portfolios aus, da sie mitunter sehr stark schwanken können. Das kann einerseits zusätzliche Rendite bringen, andererseits birgt es aber auch Verlustrisiken.
Die gängigen Mischfonds, die sogenannten OGAW-Fonds, werden reguliert. Sie dürfen nur indirekt investieren, also nicht direkt in Rohstoffe, Edelmetalle oder Immobilien, sondern in Titel von Unternehmen, die in diesen Branchen tätig sind. Dies dient unter anderem dem Verbraucherschutz.
Edelmetalle
Gold und Silber gehören zu den wichtigsten Edelmetallen. Investiert wird dabei nicht in das eigentliche Metall, sondern in Derivate oder Indexfonds, welche die Wertentwicklung der Metalle abbilden. Die regulierten OGAW-Mischfonds investieren lediglich indirekt in Edelmetalle. So können auch Aktien von Minenunternehmen manchmal zu den Edelmetall-Investments gehören.
Immobilien
Stabile Erträge bringen auch Immobilien. Hier gilt ebenfalls: Investiert wird nicht in Beton, sondern in die Aktien deutscher und internationaler börsennotierter Immobilienunternehmen wie des Wohnungsunternehmens Vonovia oder Dream Global, die weltweit in Büroimmobilien investieren. Damit sind die Fonds von der Preis- und Mietentwicklung in einem Land unabhängig.
Derivate
Diese modernen Finanzinstrumente setzen Fonds vor allem ein, wenn sie sich kostengünstig gegen Kursrückgänge absichern oder kurzfristig an einem Trend teilhaben wollen. Zu den Derivaten zählen zum Beispiel Terminkontrakte und Optionen.
Mischfonds als Geldanlage: breit gestreut für mehr Chancen
Mischfonds haben für Anleger den Vorteil der breiten Risikostreuung. Das bedeutet, dass sie automatisch die goldene Börsenregel befolgen, nach der man nicht alle Eier in einen Korb legen sollte. Dabei müssen sie sich um nichts kümmern. Die Fondsmanager reagieren auf Veränderungen bei den einzelnen Anlagen und schichten die Anlagen um. Damit sind die Ertragschancen deutlich höher als bei einem Tagesgeldkonto oder einem klassischen Rentenfonds.
In den vergangenen zehn Jahren erzielten Mischfonds einen jährlichen Wertzuwachs von fast 4,6 Prozent. Damit liegen sie zwar deutlich hinter den Aktienfonds zurück, die im Mittel mehr als 8,5 Prozent pro Jahr erreichten. Allerdings lag die Schwankung (Volatilität), die ein Maß für das Risiko einer Anlage ist, bei gerade mal einem Drittel der Schwankungen, die Anleger bei Aktienfonds aushalten mussten. (Quelle: BVI Wertentwicklungsstatistik, Stand: 30.4.2019)
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