Frauen leben länger – nur, wovon? Nehmen Sie jetzt Ihre Finanzen, Geldanlage und Altersvorsorge in Ihre eigenen Hände und investieren Sie in Ihre selbstbestimmte Zukunft. Wir zeigen Ihnen Wege, wie Sie erreichen, was Sie wollen.
Frauen und Geldanlage
Wie in vielen Bereichen im Leben gehen Frauen auch mit dem Thema Finanzen anders um als Männer. Wie schon seit Generationen üblich, überlassen viele das Feld weitgehend den Herren. Gleichzeitig hat jede zweite Frau Angst davor, im Alter arm zu sein. Noch größer ist der Anteil der Frauen, die fürchten, sich im Alter finanziell einschränken zu müssen. Wie passt das zusammen? Gar nicht! Dennoch müssen besonders Frauen investieren. Die meisten Frauen haben eine große Lücke in ihrer Altersvorsorge. Das Renteneinkommen von Frauen beträgt nur rund 47 Prozent von dem der Männer. Jahre in Teilzeit, Gender Pay Gap, Mutterschaft und Co. tragen ihren Teil dazu bei. Es ist nicht außergewöhnlich, als Frau investieren zu wollen – es ist Pflicht.
Geldanlage ist keinesfalls eine reine Männerdomäne. Wir zeigen Ihnen, wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen und sich damit wohlfühlen.
Die schnelle Frage zum Thema:
Wie Frauen investieren
Frauen sind eine starke Kraft in der globalen Wirtschaft. Über Länder- und Kulturgrenzen hinweg beeinflussen sie weltweit 80 Prozent aller Kaufentscheidungen, heißt es in der Studie „Female Finance – Digital, Mobile, Networked“. Dabei bestehen die meisten ihrer finanziellen Aktivitäten darin, die täglichen Ausgaben im Auftrag anderer Personen wie Familien- und Gemeindemitglieder auszuführen, anstatt ihre eigenen finanziellen Angelegenheiten zu managen. Noch immer besteht bei ihnen ein erhebliches ungenutztes Finanzpotenzial. Nur knapp zwölf Prozent der Frauen in Deutschland haben im Jahr 2021 in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs investiert. Bei den Männern waren es über 22 Prozent, das zeigen die aktuellen Aktionärszahlen des Deutschen Aktieninstituts 2022.
Frauen an die Börse
Nur etwa ein Drittel der Aktiensparer in Deutschland sind Frauen. So standen laut dem Deutschen Aktieninstitut 2021 den 7,8 Millionen Aktionären nur 4,3 Millionen Aktionärinnen gegenüber. Am Finanzwissen liegt es nicht, da sind Männer und Frauen nahezu gleichauf. Vielmehr sind es Berührungsängste mit dem Thema Börse: Vielen Frauen fehlt schlichtweg der Mut, an der Börse zu investieren. Sie trauen sich oft weniger zu – und das betrifft nicht nur die ältere Generation, wo Rollenbilder und Zuständigkeiten noch anders verankert waren als heutzutage.
Ein Tipp von uns:
Um Unsicherheiten und Hemmnisse zu minimieren, sind digitale und individualisierbare Finanzübersichten und Prognosen hilfreich. Sie können helfen, finanzielle Verpflichtungen einfacher zu verwalten, Finanzplanungen zu optimieren und die Kontrolle zu behalten. Das kann das finanzielle Sicherheitsgefühl steigern.
Wenn Frauen an der Börse aktiv werden, dann sind sie damit häufig sogar erfolgreicher als Männer. Beide Geschlechter erzielen ähnliche Ergebnisse, obwohl Frauen meist in andere, risikoärmere Produkte, Branchen und Unternehmen sowie in nachhaltige Anlagen investieren. Sie setzen eher auf Aktienfonds als auf einzelne Wertpapiere. Eine Branchenstudie kommt sogar zu dem Ergebnis, dass Frauen besser anlegen als Männer. Mit einer eher defensiven Anlagestrategie erwirtschaften sie im Durchschnitt mehr Rendite.
Finanzpolster mit Wohlfühlcharakter
Viele Menschen fühlen sich mit dem Thema Finanzen nicht so richtig wohl. Meistens liegt es daran, dass das notwendige Finanzwissen nicht vermittelt wurde oder als zu komplex und unverständlich empfunden wird. Das Informationsbedürfnis von Frauen scheint im Finanzbereich höher als das der Männer zu sein. Bevor sie tätig werden, wollen sie vieles genau verstehen.
Für 41 Prozent der weiblichen Befragten ist das fehlende Wissen über Finanzthemen und Anlagestrategien besonders ausschlaggebend dafür, ihr Geld nicht anzulegen, so die aktuelle BlackRock-Investor-Pulse-Studie. Dabei ist es gar nicht so kompliziert, sich ein grundlegendes Finanzwissen anzueignen, wie viele denken. Mehr noch, es kann sogar Spaß machen. Lassen Sie sich ausführlich beraten, damit Sie sich mit der auf Sie abgestimmten Geldanlage wohlfühlen.
Um Sicherheit zu gewinnen, ist es wichtig, über Wissen zu verfügen. Eine effektive Möglichkeit, sich Finanzkenntnisse anzueignen, besteht darin, gut aufbereitete Informationen in verständlicher Sprache und anhand realitätsnaher Beispiele zu erhalten. Einige Finanzmagazine, wie zum Beispiel das Online-Magazin Finanzielle oder Courage, ein Finanz- und Karrieremagazin, sind speziell darauf ausgerichtet, Frauen zu befähigen, Finanzexpertinnen zu werden und ihnen ihre Ängste vor dem Investieren zu nehmen.
Warum Altersvorsorge für Frauen so wichtig ist
Das hat verschiedene Gründe. Laut Statistischem Bundesamt verdienen Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen. Frauen arbeiten zudem öfter in Teilzeit und zahlen folglich weniger in die gesetzliche Rentenkasse ein. Auch Kindererziehungszeiten schmälern die zu erwartende gesetzliche Rente. Und Frauen leben im Durchschnitt länger, benötigen also auch mehr Geld für den Ruhestand.
Quelle: statista.com
Gerade darum sollten sich Frauen frühzeitig absichern, damit sie ihren Lebensstandard auch im Alter halten können.
Mit diesen Tipps sorgen Frauen einfach vor
- Lassen Sie sich Ihre gesetzliche Rente berechnen. Dann sehen Sie schwarz auf weiß, womit Sie im Alter rechnen dürfen. Und wie groß die Differenz zu Ihren gewohnten Einkünften einmal sein wird.
- Verschaffen Sie sich einen Überblick über sämtliche laufenden Kosten. Berechnen Sie neben Miete, Nebenkosten, Lebensmitteln, Kleidung, Hygieneartikeln und Unterhaltskosten für Fahrzeuge auch großzügig Freizeitaktivitäten und Urlaub.
- Legen Sie zur Seite, was Sie darüber hinaus nicht für Ihren Lebensunterhalt benötigen. Dazu können Sie ein extra Konto einrichten und über ein paar Monate beobachten, ob noch weitere reguläre Kosten anfallen. Von dem, was tatsächlich übrig ist, ziehen Sie einen „Notgroschen“ für Unvorhergesehenes ab.
- Lassen Sie sich von einem Finanzexperten beraten.
- Investieren Sie in Ihre selbstbestimmte Zukunft.
- Investieren Sie für Ihre private Altersvorsorge, sollten Sie zwischen 10 und 15 Prozent Ihres Nettoeinkommens dafür einsetzen. Mehr geht natürlich immer.
- Bleiben Sie langfristig bei Ihrer Geldanlage, statt ständig Ihre Vermögenswerte umzuschichten.
- Setzen Sie von vornherein Meilensteine, die Sie erreichen möchten, und überprüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob Ihre Geldanlage noch zu Ihrer Lebensphase passt.
Frauen und Finanzen – für jede Lebensphase
Während der Karriereweg von Männern oft wie ein roter Faden durch das Arbeitsleben Richtung Führungsposition führt, haben viele Frauen Brüche in ihrem Erwerbsleben. Daher brauchen sie flexible Finanzinstrumente, die sich spezifisch für Frauen an jede Lebensphase anpassen lassen. Um finanziell unabhängig sein zu können, gilt es, sich mit Finanzen und verschiedenen Formen der Geldanlage zu befassen.
Lernen Sie sich kennen: Welcher Anlagetyp sind Sie?
Machen Sie einen Check: Schätzen Sie sich eher als zurückhaltend und vorsichtig ein, möchten aber nicht auf Chancen am Kapitalmarkt verzichten? Oder streben Sie größtmögliche Gewinne an und nehmen dafür auch mehr Risiken in Kauf? Irgendwo dazwischen werden Sie sich vermutlich einreihen. Grundlegend wird in vier Anlagetypen eingeteilt:
- Die sicherheitsorientierte Anlegerin strebt nach geringen Schwankungen ihrer Geldanlage mit einer stabilen Rendite. Im Fokus steht der langfristige Kapitalerhalt.
- Die ertragsorientierte Anlegerin ist an einer moderaten Wertsteigerung interessiert und nimmt dafür schon etwas mehr Schwankungen in Kauf, meidet aber größere Risiken.
- Wachstumsorientierte Anlegerinnen nehmen ein etwas höheres Risiko bei der Geldanlage in Kauf, was zugleich mit höheren Ertragschancen einhergeht.
- Die chancenorientierte Anlegerin sieht sich als risikofreudig und nimmt auch sehr starke Schwankungen ihrer Geldanlage in Kauf. Selbst längere Verlustphasen kann sie aussitzen, um langfristig von hohen Renditen zu profitieren.
Ihre Geldanlage, flexibel wie Ihr Lebensalltag
Der Lebensalltag von Frauen ändert sich meist schneller und einschneidender als das Leben von Männern. Optimale Vorsorgelösungen sind flexibel und an jede Lebensphase der Frau anpassbar. Um finanziell unabhängig sein zu können, gilt es, sich mit Finanzen und verschiedenen Formen der Geldanlage zu befassen.
Schon mit einem kleinen monatlichen Sparbetrag können Sie langfristig ein Vermögen aufbauen – je früher, desto besser, um vom „Zinseszinseffekt“ zu profitieren.
Der Zinseszins berechnet sich dabei nach folgender mathematischer Formel:
Kn = K0 * ((p / 100) 1)n
Kn = Endkapital
K0 = Anfangskapital
n = Jahre
p = Zinssatz in Prozent
Rechenbeispiel:
Kn = Endkapital
K0 = 5.000 Euro
p = 4 %
n = 10 Jahre
K10 = 5.000 Euro x (4 / 100)10 = 7.401 Euro
In welcher Lebensphase befinden Sie sich?
Berufseinsteigerin, 20 Jahre
Ein idealer Zeitpunkt, bereits jetzt regelmäßig Beträge in die private Altersvorsorge zu stecken. Als Berufsstarterin profitieren Sie von besonders günstigen Tarifen. Die gute Nachricht: Die gibt es, und wer früh anfängt, kann auch mit geringem Budget oft ein kleines Vermögen aufbauen. Vermögenswirksame Leistungen Ihres Arbeitgebers lassen Sie außerdem in chancenreiche Fondsprodukte fließen.
Mitten im Leben, 40 Jahre
Sie haben sich in Ihrem Beruf etabliert und dank Ihres Verhandlungsgeschicks bereits ordentliche Gehaltserhöhungen verdient. Investieren Sie davon einen größeren Betrag in Ihre Altersvorsorge, um Ihren Lebensstandard auch nach Ihrem aktiven Berufsleben aufrechterhalten zu können. Sie sollten zwischen 10 und 15 Prozent Ihres Nettoeinkommens dafür einsetzen. Prüfen Sie, bevor Sie eine Einmalzahlung tätigen oder einen Sparplan abschließen, welche Ausgaben und persönlichen Pläne berücksichtigt werden müssen. Möglicherweise haben Sie Ihre Karriere unterbrochen, um für die Familie da zu sein. Auch in diesem Fall lassen sich Altersvorsorgelösungen flexibel anpassen – etwa durch beitragsfreie Zeiten, die Sie beim Wiedereinstieg in den Job anheben können.
Neuer Lebensabschnitt, 60 Jahre
Langfristiger Vermögensaufbau zahlt sich nun aus: Möglicherweise möchten Sie den Start in den Ruhestand vorziehen oder sich eine lange gewünschte Reise erlauben. Während der Rentengarantiezeit können Sie jederzeit Kapital entnehmen. So bleiben Sie finanziell unabhängig und flexibel bis ins hohe Alter.
So bekommen Frauen, was sie verdienen
Frauen verdienen faire Gehälter, bekommen diese häufig aber nicht, mit fatalen Auswirkungen auf ihre Altersvorsorge. Je früher Sie aus dieser Spirale herausfinden, desto besser. Voraussetzungen für eine gleichwertige Bezahlung sind Fortbildungen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie faire Gehaltsverhandlungen. Treten Sie souverän auf – das lässt sich trainieren. Üben Sie mit Freundinnen und bitten Sie um ehrliches Feedback. Sprechen Sie Ihre Gehaltsvorstellung laut aus.
5 Tipps, wie Frauen mehr Gehalt raushandeln
- Feilen Sie an Ihrer Rhetorik: Treffen Sie klare Aussagen und verwässern Sie diese nicht mit Begriffen wie „sollte, könnte, möglicherweise, vielleicht“.
- Definieren Sie Ihr Zielgehalt. Was ist für Sie die absolute Untergrenze? Versuchen Sie vorab herauszufinden, welche Bezahlung üblich ist, fragen Sie Kollegen oder recherchieren Sie, zum Beispiel über Jobportale, was in Ihrer Branche mit Ihrer Ausbildung, Erfahrung und Kompetenz üblich ist. Das ist Ihr Marktwert!
- Stellen Sie im Gespräch konkrete Forderungen. Dabei dürfen Sie ruhig auch ein bisschen pokern und einen Betrag in den Ring werfen, der über Ihrem Zielgehalt liegt.
- Geben Sie Ihrem Verhandlungspartner Zeit, auf Ihre Gehaltsvorstellung zu reagieren. Das lässt Sie souverän erscheinen. Auch wenn es schwerfällt, aber sitzen Sie selbst lang anhaltendes Schweigen oder Gelächter aus.
- Lassen Sie sich Ihre Vereinbarung unbedingt schriftlich geben. Sollten Sie sich nicht einig werden, trauen Sie sich ruhig auch zu, Nein zu sagen.
Finanzen in der Partnerschaft
Ein Mann ist keine Altersvorsorge! Viele Frauen verlassen sich in Sachen Finanzen und Altersvorsorge noch immer auf ihren Partner. Die meisten, weil sie es nicht anders kennen, weil die Eltern es so vorgelebt haben oder weil sie es sich selbst nicht zutrauen. Stirbt der Ehegatte oder kommt es zur Trennung, sind finanzielle Probleme in der Regel vorprogrammiert. Werfen Sie die Romantik über Bord. Mehr als jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden. Daran mag zwar am Anfang einer Ehe niemand denken, dennoch sollten Sie bereits vor der Eheschließung gezielte Vereinbarungen treffen.
Schaffen Sie einen finanziellen Ausgleich
Männer können zwar keine Kinder bekommen, aber die Erziehung ist keinesfalls geschlechtsspezifisch und reine Frauensache. Es gibt immer mehr Arbeitszeitmodelle, die beiden Partnern erlauben, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Verzichten Sie für die Zeit der Kindererziehung auf Job, Gehalt und Karrieremöglichkeiten, sollten Sie dafür von Ihrem Ehepartner einen finanziellen Ausgleich erhalten. Regelmäßige Einzahlungen in eine private Rentenversicherung für die Frau lassen ihre Versorgungslücke kleiner werden. Gleiches gilt, wenn Sie Angehörige pflegen und in dieser Zeit auf ein eigenes Einkommen verzichten. Denken Sie dabei unbedingt auch an Ihre eigene private Altersvorsorge.
Warum Sie auf diese Absicherungen nicht verzichten sollten
- Berufsunfähigkeitsversicherung – sichert Ihr Einkommen ab, wenn Sie Ihren Beruf durch Krankheit oder einen Unfall nicht mehr ausüben können, egal, ob Voll- oder Teilzeit.
- Hinterbliebenenabsicherung – zur finanziellen Absicherung Ihrer Nachkommen für den Todesfall, falls Sie Kinder haben.
- Privathaftpflicht – ein Missgeschick ist schnell passiert. Sichern Sie sich ab, um mögliche finanzielle Folgen abfangen zu können.
- Betriebliche Altersvorsorge – ein weiterer wichtiger Baustein, auf den Sie keinesfalls verzichten sollten, um Ihre Versorgungslücke zu schmälern. Sie haben in der Regel Anspruch darauf.
den Artikel: