Schulschluss, Semesterferien – Zeit, einen großen Traum zu verwirklichen! Lea, 23, reiste mit dem Backpack durch Peru. Hier ihr Erfahrungsbericht.
Einmal länger in Südamerika zu sein, war schon immer mein Traum. Als ich meinen Bachelor in der Tasche hatte, war es endlich so weit: sechs Monate Zeit für eine lange Reise! Drei davon habe ich in Peru verbracht. Ich bin von der Hauptstadt Lima zum Nabel der alten Inka-Welt Cusco durch das heilige Tal in die teils über 7.000 Meter hohen Anden gefahren und gelaufen. Ich habe echte Indianer kennengelernt, im tosenden Pazifik gebadet und mich daran gewöhnt, dass Vulkane rauchen und die Erde wackelt, wie in der aus weißem Vulkanstein gebauten Stadt Arequipa. Kurz gesagt: Es war aufregend und wunderschön!
Visum, Impfungen und Tickets
Doch bevor es losgeht, müssen einige Dinge erledigt werden. Ein Touristen-Visum bei der Einreise in Lima zu bekommen, ist kein Problem. Es gilt 90 Tage. Wer länger bleiben will, muss rechtzeitig ein neues Visum beim Konsulat beantragen. Mit den Impfungen habe ich in Deutschland schon ein paar Monate vorher begonnen. Denn alle auf einmal sind nicht möglich, und im Amazonasgebiet braucht man den Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Auch manche Tickets sollte man im Voraus kaufen. Für den Inka-Trail etwa, den Aufstieg auf den schwindelerregenden Huayna Picchu am Machu Picchu sowie Trips in die Nationalparks und Ziele im Amazonasbecken. Nicht jeder kann, wann er will, in die teils unberührte Natur, in der man fast allein mit Indianern Papageienschwärme und Affen beobachten kann.
Hoch hinaus im heiligen Tal bis zu den 6.000ern
Die Höhen- und die klimatischen Unterschiede in Peru sind gewaltig. In Lima, fast auf Meereshöhe, war es heiß, aber in Cusco kommt man auf 3.400 Metern an und schleppt sich in Eiseskälte über die alten Treppen. Da fühlte ich mich wie eine 100-Jährige, weil kaum Sauerstoff in der Luft ist. Es dauert einfach, bis man mit der Höhe umgehen kann! Als sich mein Körper umgestellt hatte, konnte ich ganz entspannt über den Salkantay-Trail von Mollepata zum Machu Picchu trekken. Der Weg ist zwar etwas anstrengender als der Inka-Trail, aber nicht so überlaufen und noch spektakulärer. „Salkantay“ heißt auf Quechua „wilder Berg“, er ist 6.271 Meter hoch!
Durch den tropischen Dschungel zum Amazonas
Besonders beeindruckend fand ich Ameisenhäuser, die wie Instrumente gebaut sind: Droht Gefahr, können die Ameisen es so in Schwingung versetzen, dass es furchterregend klingt. Überhaupt ist es im Urwald ungewohnt laut: Zikaden schreien und man hört Oropendula-Vögel, deren Singen wie Tropfen klingt, die auf Metall fallen. Abends brieten wir am Feuer „Dschungelfood“, Reis im Bananenblatt, und kletterten in ein offenes Baumhaus. Eigentlich wollten wir Nachtwache halten, doch in meinem leichten Innenschlafsack habe ich fest geschlafen. Im Norden konnte ich nochmals ins Amazonasgebiet – natürlich immer gut eingesprüht gegen die Mücken. Dort ist es insgesamt noch weniger touristisch. Man reist durch Wüstenlandschaften mit uralten Ruinen wie in einem apokalyptischen Film.
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