Die Vorfreude auf den Sommer ist groß: Endlich wird es wieder schön warm. Doch kommt es zu einer Hitzewelle, kann es in den eigenen vier Wänden schnell unerträglich heiß werden. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung kühl halten.
Zu viel Hitze während der Sommermonate? Die gesundheitlichen Risiken
Wenn die Luft in Ihrer Wohnung im Hochsommer heiß und trocken wird, ist das nicht nur unangenehm – es kann auch schwerwiegende Folgen für die körperliche Gesundheit haben. Die Schleimhäute trocknen aus und werden anfälliger für Viren und Bakterien. Die Gefahr einer Sommergrippe oder sonstiger Atemwegsbeschwerden steigt erheblich und auf der Haut können sich Reizerscheinungen zeigen. Darüber hinaus sinkt der Blutdruck, was zu Trägheit und Kopfschmerzen führt – gerade am Arbeitsplatz ist das unangenehm.
Nicht minder belastend ist eine zu hohe Raumtemperatur in der Nacht. Wenn diese die empfohlenen 16 bis 19 Grad übersteigt, ist Ihr Schlaf weniger erholsam. Schlechter Schlaf wiederum bremst die nächtliche Fettverbrennung, was langfristig eine Gewichtszunahme zur Folge haben kann.
Die gute Nachricht: Sie haben die Hitzeregulierung in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung weitgehend selbst in der Hand!
Einfache Sofort-Tricks gegen die Sommerhitze
Langfristige Maßnahmen gegen Hitze im Haus oder der Wohnung sind oft kostenintensiv und müssen gründlich geplant und durchdacht sein. Hier erfahren Sie, wie Sie auch kurzfristig und ohne großen Aufwand effektiv kühlen können.
Der „Bettlaken-Trick“ für eine frische Raumluft
Das Aufhängen von feuchten Bettlaken und Tüchern ist eine einfache und schnelle Möglichkeit, um die Raumtemperatur effektiv herunterzukühlen. Wie das funktioniert? Während die feuchten Tücher trocknen, wird der Luft Wärme entzogen und somit die unmittelbare Umgebung abgekühlt. Die sogenannte „Verdunstungskälte“, die dabei entsteht, garantiert eine angenehme Erfrischung in Ihren Räumen. Zudem hilft es, Teppiche während des Sommers zu entfernen.
Aber Achtung: Dieser Trick eignet sich nur bei trockener Hitze. Ist es draußen schwülwarm, kann die Umgebungsluft keine neue Feuchtigkeit aufnehmen. Es findet keine Verdunstung statt und der Kühleffekt bleibt aus.
Durchzug in den Morgenstunden: Abkühlung durch kluges Lüften
Auch richtiges Lüften kann Ihr Haus oder Ihre Wohnung kühl halten, aber nur, wenn Sie es richtig machen. Drei- bis viermal am Tag stoßlüften, am besten nur während der Morgenstunden oder abends, wenn die Außentemperatur bereits heruntergekühlt ist – das reicht in der Regel aus, um den erforderlichen Luftaustausch zu ermöglichen. Öffnen Sie zwei Fenster, die etwas voneinander entfernt sind, so lässt sich ein erfrischender Durchzug erzeugen. Bevor Sie morgens das Haus oder die Wohnung verlassen, sollten Sie die Fenster aber unbedingt schließen und verschatten, sonst holen Sie sich neue Wärme ins Haus.
Wenn sich mehrere Menschen in Ihrer Wohnung aufhalten, sollten Sie einen weiteren Aspekt beachten: den Einfluss der Körpertemperatur. Viele Personen, die über längere Zeit in einem Raum sind, erzeugen feuchte Hitze. Gelegentliches Stoßlüften ist dann unabdingbar.
Bei einem offenen Grundriss können Sie die Fenster in verschiedenen Stockwerken öffnen, idealerweise auch ein Dachfenster. Dann steigt die warme und verbrauchte Luft durch den natürlichen Kamineffekt nach oben, kann entweichen und die kühlere Luft zieht nach.
Aufpassen müssen Sie beim Lüften Ihres Kellers. Strömt warme Luft ein, kann diese an den kalten Kellerwänden kondensieren. So entsteht Feuchtigkeit und dadurch möglicherweise Schimmel. Lüften Sie Ihren Keller also nur dann, wenn die Außenluft merklich kühler und trockener ist als die Innenluft.
Welche Anschaffung lohnt sich? Ventilatoren, mobile Klimaanlagen & Verdunstungskühler im Check
Besonders effektiv für die Raumkühlung sind Klimaanlagen, die auch als mobile Kleingeräte erhältlich sind. Der Haken: Klimageräte verbrauchen relativ viel Strom und sind zudem recht laut. Außerdem muss die warme Luft über einen Abluftschlauch nach draußen transportiert werden. Das bedeutet, dass Sie ein Fenster oder eine Tür offen lassen müssen, wodurch neue Wärme in Ihre Wohnung eindringen kann.
Ventilatoren sind etwas stromsparender. Sie kühlen die Umgebungsluft zwar eigentlich nicht ab, verursachen jedoch eine bessere Luftzirkulation. Das sorgt für eine gefühlte Abkühlung, da der entstehende Luftzug als kühler wahrgenommen wird als stehende Luft.
Für ein angenehmes Klima können auch sogenannte Luft- oder Verdunstungskühler sorgen. Diese kombinieren die Funktionsweise eines Ventilators mit einem integrierten Wassertank. Die Vorteile: Luftkühler sind mobil, verbrauchen nicht so viel Strom wie eine Klimaanlage und kommen ohne Abluftschlauch aus. Sie sollten jedoch beachten, dass die Kühlleistung weniger konstant ist als die von Klimaanlagen.
Unnötige Wärmequellen abschalten
Jedes laufende Elektrogerät gibt Wärme ab, auch wenn es sich im Standby-Modus befindet. Schalten Sie deswegen immer alle Elektrogeräte aus, die Sie im Moment nicht benutzen. Ein minimaler Aufwand mit wahrnehmbarem Effekt – für Sie und die Umwelt! Denn so sparen Sie auch noch Strom und erzeugen weniger CO2.
In einer abgedunkelten Wohnung überstehen Sie auch die heißesten Sommertage
Wenn Sie die Zimmertemperatur in Ihrer Wohnung kühl halten wollen, ist es essenziell, tagsüber möglichst wenig Sonnenstrahlung durch die Fenster hereinzulassen. Rollläden und Vorhänge sorgen für einen angenehmen Kühleffekt. Thermorollos, die mit Perlmutt oder Aluminium beschichtet sind, reflektieren Hitze besonders gut. Sofern Sie im Erdgeschoss wohnen, können Sie auch Sonnensegel anbringen, um die direkte Sonneneinstrahlung effektiv abzuschirmen.
Eine gute Alternative oder Ergänzung, um die Wohnung abzudunkeln, sind auch Fensterfolien. Diese werden direkt auf die Fensterscheiben geklebt. Achten Sie darauf, dass die Fensterfolien leicht abziehbar und möglichst wiederverwendbar sind, damit sich die Anschaffung lohnt. So können Sie die Folien im Winter entfernen und im nächsten Sommer wieder nutzen.
Langfristige Lösungen für einen besseren Hitzeschutz
Schon mit schnellen und einfachen Methoden können Sie sich wesentlich mehr Komfort in Ihr Zuhause bringen. Doch wenn Sie langfristig in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung leben möchten, sollten Sie sich auch über größere und noch wirksamere Investitionen Gedanken machen. Wir geben Ihnen hier einen kurzen Überblick.
Sonnenstrahlung effektiv abschirmen
Die Beschattung der Fenster von außen ist noch effektiver als das Abdunkeln der Fenster von innen. Ein heller Sonnenschutz vor den Fensterscheiben in Form von Außenjalousien oder Fensterläden kann die Sonnenstrahlung deutlich reduzieren.
Dachfenster sind dem Sonnenlicht besonders stark ausgesetzt. Deswegen ist ein außen angebrachter Sonnenschutz hier ein absolutes Muss, wenn Sie die Wohnung kühl halten wollen.
Kühlere Raumluft durch Split-Raumklimageräte
Sogenannte Split-Raumklimageräte werden als Alternative zur Klimaanlage immer beliebter. Sie sind deutlich leiser und die Kühlleistung ist besser regulierbar. Außerdem können die Geräte nicht nur die Temperatur absenken, sondern bei schwülwarmem Klima auch die Luft entfeuchten. Zudem sorgen sie durch einen geringeren Stromverbrauch langfristig für eine bessere Energieeffizienz.
Split-Raumklimageräte sind zweiteilig. Das Außenteil steht im Freien und leitet die Wärme ab. Das kleinere Innenteil wird an der Wand des zu kühlenden Raums montiert. Beide Teile sind durch Rohrleitungen miteinander verbunden. Um mehrere Räume zu kühlen, bietet sich eine Multi-Split-Variante mit mehreren Innengeräten an.
Die Wohnung kühl halten mit Wärmepumpen
Bei einer Wärmepumpe handelt es sich um eine langfristige Investition, die sich aber durchaus lohnen kann. Wärmepumpen mit reversibler Betriebsweise kombinieren gleich drei unterschiedliche Funktionen: Beheizung des Wohnraums, Erwärmung des Trinkwassers sowie Raumkühlung.
Zudem wird der Einbau einer Wärmepumpe staatlich entweder in Form eines Zuschusses vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder in Form eines zinsgünstigen Kredits der KfW-Bank gefördert.
Wie die Kühlung per Wärmepumpe funktioniert? Anstelle des warmen Wassers strömt kühles Wasser durch das Rohrsystem der Fußbodenheizung. So kann Wärme aus der Luft aufgenommen und die Raumtemperatur um einige Grad heruntergekühlt werden.
Ein Muss für den Hochsommer: Investieren Sie in eine gute Wärmedämmung
Eine Wärmedämmung ist die kostenintensivste Möglichkeit, mit der Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung kühl halten können. Die Investition lohnt sich aber: Laut der Beratungsstelle Zukunft Altbau kann eine gute Dämmung die Raumtemperatur um fünf bis zehn Grad Celsius herunterkühlen.
Vor allem für Dachgeschosswohnungen, die sich während heißer Sommertage oft in regelrechte Saunen verwandeln, ist eine gute Dachdämmung ein Muss. Für die Planung der richtigen Wärmedämmung sollten Sie sich jedoch unbedingt von einem Dämmungsspezialisten beraten lassen.
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