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Von der Wärmepumpe bis zur Solarthermie: Alternative Heizsysteme punkten mit Umweltfreundlichkeit, Effizienz und Fördermöglichkeiten. Worin unterscheiden sie sich, welche Vorteile und Nachteile haben sie? Wir stellen Ihnen die gängigsten Systeme vor.
Öl und Gas bekommen Konkurrenz
Wie heize ich mein Eigenheim? Vor 25 Jahren lautete in acht von zehn Fällen die Antwort „Gas“ oder „Öl“. Doch das Heizen mit fossilen Brennstoffen wird immer unattraktiver, was viele dazu veranlasst, nach Alternativen zu suchen. Es gibt eine Vielzahl von Heizsystemen, die unabhängig von Öl und Gas funktionieren: Wärmepumpen, Solarthermie, Pelletheizungen, Blockheizkraftwerke und Kombisysteme. Sie alle können mit erneuerbaren Energien oder nachwachsenden Rohstoffen arbeiten und gelten daher als umweltfreundlicher.
Öl und Gas haben ein Ablaufdatum
Mehr als 80 Prozent des Endenergieverbrauchs eines deutschen Haushalts entfallen auf Heizung und Warmwasser. Obwohl moderne Anlagen effizienter sind, dominieren nach wie vor Gas und Öl als Hauptenergieträger. Das Problem: Wer eine Öl- oder Gasheizung besitzt, muss diese früher oder später erneuern oder sanieren lassen. In vielen Fällen ist das sogar Pflicht. Seit November 2020 gilt in Deutschland das Gebäudeenergiegesetz, das unter anderem besagt, dass diese Heizungen ab dem Einbau nur noch 30 Jahre lang betrieben werden dürfen (es gelten Ausnahmen z. B. für Niedertemperatur-Heizungen und Brennwertkessel).
Viele Menschen bewegt auch der CO2-Preis dazu, sich von fossiler Energie wie Öl und Gas in Heizungen zu verabschieden und damit unabhängiger zu werden. Die CO2-Bepreisung liegt 2023 bei 30 Euro je Tonne und steigt über die nächsten Jahre kontinuierlich an und wird sich ab 2026 in einem Korridor zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne bewegen. Ab 2027 bildet sich der Preis frei am Markt, und Experten gehen davon aus, dass der Preis dann noch einmal sehr stark ansteigt.
Die schnelle Frage zum Thema:
Außerdem gilt: Ab 2024 müssen mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes Heizungen in Neubauten zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das ist laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit Wärmepumpen, dem Anschluss an ein Wärmenetz, Heizungen auf Basis von Solarthermie, Hybridheizungen oder Stromdirektheizungen möglich. Auch H2-Ready-Gasheizungen erfüllen unter bestimmten Voraussetzungen die Bedingungen.
Bei Bestandsgebäuden wird mehr Zeit für den Umstieg auf erneuerbare Energien und die Erfüllung der 65-Prozent-Regel eingeräumt. Das geschieht in Abhängigkeit von der kommunalen Wärmeplanung der Städte und Gemeinden. Im Bestand sind zudem Biomasseheizungen (z. B. Scheitholz, Hackschnitzel, Pellets) und Gasheizungen, die nachweislich erneuerbare Gase nutzen, erlaubt. Außerdem muss keine funktionstüchtige Heizung ausgetauscht werden. Auch Reperaturen sind möglich.
Der Umstieg auf erneuerbare Energien lohnt sich – und wird gefördert
Der Staat bietet Förderung und längere Umrüstungsfristen, um sicherzustellen, dass sich das Heizen mit erneuerbaren Energien langfristig lohnt. Für Hauseigentümer, Vermieter, Unternehmen oder auch Kommunen gibt es ab dem 1.1.2024 eine Grundförderung von 30 Prozent für den Austausch alter fossiler Heizungen gegen klimafreundliche Pendants. Für Hausbesitzer im selbst genutzten Wohneigentum gibt es zusätzlich einen Klima-Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent (bis Ende 2028, danach alle zwei Jahre um 3 Prozent sinkend) und einen einkommensabhängigen Bonus von 30 Prozent (bei einem zu versteuernden Gesamteinkommen unter 40.000 Euro pro Jahr). Die Gesamtförderung ist auf insgesamt 70 Prozent gedeckelt und wird als Zuschuss ausbezahlt. Die förderfähigen Investitionskosten liegen für den Heizungstausch bei 30.000 Euro für ein Einfamilienhaus bzw. die erste Wohneinheit in einem Mehrparteienhaus (Erhöung je weiterer Wohneinheit). Neben der Zuschussförderung werden auch neue, günstige Kredite für den Heizungstausch und weitere Effizienzmaßnahmen angeboten. Das neue Förderkonzept wird in die bestehende Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) integriert, über die es bereits heute Förderungen für klimafreundliche Heizungen gibt. Die steuerliche Förderung für energetische Sanierungsmaßnahmen wie den Heizungstausch bleibt als Alternative bestehen.
Sonne, Holz und Umweltwärme: Vieles ist möglich
Es gibt verschiedene alternative Heizsysteme als umweltfreundlichere Optionen zu herkömmlichen Öl- und Gasheizungen. Dazu gehören Wärmepumpen, Solarthermie und Photovoltaik, Pelletheizungen oder Fernwärme. Doch welcher Energieträger für Sie am besten geeignet ist, hängt vor allem von Zustand, Lage und Art Ihres Eigenheims und den Möglichkeiten vor Ort in Ihrer Gemeinde oder Kommune ab. Vor- und Nachteile haben alle alternativen Heizsysteme. Hier können Sie sich einen Überblick über unsere Auswahl der verschiedenen Möglichkeiten verschaffen.
Pelletheizung
Vorteile: günstige CO2-Bilanz dank nachwachsender Rohstoffe, hoher Automatisierungsgrad, behagliche Wärme;
Nachteile: hohe Anschaffungskosten, hoher Platzbedarf für die Pellets, manuelles Entfernen der Asche nötig;
Investitionskosten: 17.000 – 25.000 Euro
Wärmepumpe
Vorteile: Umweltenergie ist kostenlos verfügbar, niedrige Wartungskosten, gut kombinierbar, z. B. mit Photovoltaik;
Nachteile: hohe Anschaffungskosten, Abhängigkeit von Strompreisen, aufwendige Planung;
Investitionskosten: 12.000 – 25.000 Euro
Blockheizkraftwerk
Vorteile: gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wasser, ggf. Vergütung des erzeugten Stroms, hoher Brennstoffausnutzungsgrad;
Nachteile: nur bei hohem Wärmebedarf wirtschaftlich, teuer in der Anschaffung, manuelles Entfernen der Asche nötig;
Investitionskosten: 20.000 – 40.000 Euro
Solarthermie
Vorteile: Solarenergie kostenlos verfügbar, sinkende Investitionskosten dank technischer Entwicklung, hervorragend kombinierbar mit anderen Heizsystemen;
Nachteile: von Sonneneinstrahlung abhängig, Platz für Kollektoren nötig, hohe Effizienz nur bei Süd-Ausrichtung des Daches;
Investitionskosten: 4.000 – 10.000 Euro
Scheitholzkessel
Vorteile: umweltfreundlich dank regional nachwachsender Rohstoffe, sehr effiziente Technik, behagliche Wärme;
Nachteile: hoher Lagerplatzbedarf für die Holzscheite, unterschiedliche Brennstoffqualität, manuelles Beschicken sowie Entfernen der Asche;
Investitionskosten: 8.000 – 10.000 Euro
Hybridheizung
Vorteile: Vorteile verschiedener Systeme werden gebündelt, umweltschonendes Heizen, System ist flexibel erweiterbar;
Nachteile: hohe Anschaffungskosten bei komplett neuem System, hoher Platzbedarf, da mehrere Systeme kombiniert, hoher Planungsaufwand;
Investitionskosten: 11.000 – 14.000 Euro
Fernwärme
Vorteile: kommt gebrauchsfertig ins Haus, steht ganzjährig zur Verfügung, keine Wartungskosten, einfache Bedienung;
Nachteile: in ländlichen Gebieten ist Fernwärme oft nicht verfügbar, Wärmeverluste durch Transport, Abhängigkeit vom Anbieter;
Investitionskosten: 5.000–10.000 Euro
Pelletheizung: wohlige Wärme dank Holzstäbchen
Pellets sind gepresste Stäbchen, die aus Abfällen der holzverarbeitenden Industrie hergestellt und per Tankwagen geliefert werden. Dank ihrer einheitlichen Größe müssen Sie den Heizkessel nicht manuell befüllen. Das geschieht vollautomatisch mit einem Schneckengetriebe oder einem Saugsystem. Die Wärme aus Pelletheizungen gilt, ähnlich wie beim Heizen mit dem Kamin, als besonders behaglich. Um den potenziellen Pelletverbrauch nach einer Heizungsumstellung zu ermitteln, ist es am unkompliziertesten, wenn Sie einen Blick auf den bisherigen Verbrauch von Öl oder Gas werfen. Dabei entsprechen etwa ein Kubikmeter Gas oder ein Liter Heizöl ungefähr zwei Kilogramm Pellets. Daraus ergibt sich folgende exemplarische Berechnung: Der bisherige Verbrauch von 2.500 Litern Heizöl entspricht einem zukünftigen Verbrauch von 5.000 Kilogramm Pellets. Um die Heizkosten in diesem Zusammenhang zu kalkulieren, ist es notwendig, den Preis für Pellets pro Tonne zu kennen. Abhängig von der Region und der Menge der Abnahme betrug dieser im September 2023 ungefähr 380 Euro pro Tonne. Folglich würden sich in diesem Beispiel jährliche Kosten von rund 1.900 Euro ergeben.
Sollten Sie den bisherigen Verbrauch nicht wissen, können Sie den zu erwartenden Verbrauch recht präzise einschätzen (beispielsweise bei einem Neubau mit einer Fläche von 150 Quadratmetern), wenn Sie über folgende Informationen verfügen: Bei gut isolierten Neubauten bewegt sich der Heizbedarf im Bereich von 30 bis 80 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr. Bei älteren Gebäuden kann dieser Bedarf sogar über 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr liegen (wobei der Bedarf bei älteren Gebäuden oft aufgrund der vorherigen Heizungsanlage bekannt ist).
Der Heizwert von Pellets beträgt etwa 5 Kilowattstunden pro Kilogramm Pellets, oder anders ausgedrückt, für jede Kilowattstunde werden etwa 0,2 Kilogramm Pellets benötigt.
Umweltfreundlicher Brennstoff, komplexe Anlage
Im Gegensatz zur fossilen Alternative verursacht die Verbrennung von Holzpellets nahezu keine CO2-Emissionen. Dabei spielt insbesondere der Zeitraum eine entscheidende Rolle: Denn bei der Verbrennung der Pellets wird lediglich das Kohlendioxid emittiert, das der Baum während seines Lebens aus der Umwelt aufgenommen hat. Und auch der Anteil an Feinstaubbelastung durch Pelletzentralheizungen macht insgesamt gerade einmal 0,3 Prozent aus (PM10; UBA 2020). Ein regionaler Vertrieb trägt ebenfalls dazu bei, die CO2-Bilanz weiter zu reduzieren. Die Anschaffungskosten sind jedoch wegen der Komplexität der Pelletanlage nicht ohne: Sie liegen bei 17.000 bis 25.000 Euro.
Wärmepumpensystem: Nutzen von Umweltwärme
Mit einer Wärmepumpe nutzen Sie die Energie, die im Grundwasser, in der Luft oder im Erdreich gespeichert ist. Diese Energie wird auch Umweltwärme genannt. Das Heizsystem funktioniert dabei ähnlich wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt. Der Kühlschrank entzieht seinem Innenraum Wärme und gibt sie nach außen ab. Die Wärmepumpe entzieht dagegen dem Außenbereich Wärme (z. B. Erdwärme) und gibt diese als Heizenergie an das Haus ab. Brennstoffe werden dabei keine verbraucht, die Pumpe benötigt lediglich einen Stromanschluss. Praktischer Nebeneffekt: Mit einem Wärmepumpensystem können Sie Ihre vier Wände im Sommer nach einer geringen Umstellung auch kühlen.
Effiziente Nutzung des Energieträgers
Wärmepumpen beziehen nur ein Viertel der Energie zum Heizen aus elektrischer Energie, arbeiten also sehr effizient. Besonders umweltschonend heizen Sie, wenn Sie dabei auf Ökostrom setzen. Die laufenden Kosten sind allerdings abhängig vom Strompreisniveau, und die Anschaffung eines Wärmepumpensystems liegt mit 10.000 bis 25.000 Euro (inklusive Erschließung und Einbau) deutlich über einer Gasheizung (6.000 bis 9.000 Euro). Ein wichtiger Indikator für Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit einer Wärmepumpe ist übrigens die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ). Diese gibt das Verhältnis von eingesetzter Strommenge und ausgehender Wärmemenge über das gesamte Jahr hinweg bei unterschiedlichen Betriebszuständen wieder. Den besten Wert von etwa 5 erreichen Systeme, die Grundwasserenergie nutzen, gefolgt von Pumpen mit Erdsonden (4 bis 4,5).
Blockheizkraftwerk: heizen und Strom erzeugen
Während die Wärmepumpe Strom benötigt, erzeugt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) diesen, und zwar durch einen Verbrennungsmotor, eine Gasturbine oder eine Brennstoffzelle. Die dabei entstehende Abwärme ist dann als Heizenergie nutzbar. Der Fachbegriff dafür lautet Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dieses Heizungssystem eignet sich besonders für größere und weit abseits gelegene Gebäude, bei denen das Anschließen an bestehende Strom- und Brennstoffleitungen ein riesiger Aufwand wäre. Blockheizkraftwerke werden in verschiedensten Leistungsgrößen angeboten. Auch der Betrieb mit erneuerbaren Energiequellen, z. B. Biogas oder Holzpellets, ist möglich.
Effizienz dank gleichzeitiger Erzeugung von Strom und Wärme
Bei der herkömmlichen Stromerzeugung wird ein Brennstoffausnutzungsgrad von lediglich 30 bis 40 Prozent erreicht. 60 bis 70 Prozent bleiben ungenutzt oder wirken sich sogar negativ auf die Umwelt aus. Demgegenüber entstehen bei der Stromerzeugung in KWK-Anlagen nur ca. 5 bis 10 Prozent Verluste, bei Brennwertnutzung sogar noch weniger. Ein Blockheizkraftwerk kostet zwischen 20.000 und 40.000 Euro.
Solarthermie: Heizenergie vom Himmel
Die zuletzt eher wolkenarmen Sommer machen’s möglich: Mit dem Einsatz von Sonnenkollektoren auf dem Dach können Hausbesitzer rund 60 Prozent ihres jährlichen Warmwasserbedarfs günstig und emissionsfrei abdecken. Sind die Kollektoren groß genug und haben die ideale (Süd-)Ausrichtung, kann zudem noch etwa 20 Prozent des Raumheizungsbedarfs gedeckt werden. Dafür wird die aufgenommene Energie in einen Pufferspeicher eingespeist und bei Bedarf abgerufen.
Bei zusätzlichem Wärmebedarf kombinierbar mit anderen Heizsystemen
Um den Heizbedarf komplett abzudecken, werden Solarthermieanlagen häufig in Kombination mit anderen Heizsystemen eingesetzt. Dies können konventionelle Öl- oder Gaskessel sein oder auch alternative Heizsysteme wie Pelletheizungen oder Wärmepumpen. Wollen Sie Ihre Solarthermieanlage nur für die Warmwasserbereitung einsetzen, kostet das etwa 4.000 bis 6.000 Euro. Soll auch die Raumheizung abgedeckt werden, kostet die Anlage etwa 8.000 bis 10.000 Euro. Doch die Kombination der Heizsyteme und der richtige Einsatz der Heizung machen sich langfristig auch auch bei der Nebenkostenabrechnung bemerkbar.
Scheitholzkessel: Heizenergie mit Doppel-Brennkammer
In einem Scheitholzkessel wird gesägtes oder gehacktes Holz mit einer Gasflamme „vergast“. Dies passiert in einer zweigeteilten Brennkammer. In der ersten wird das Brennholz getrocknet und in Holzgas umgewandelt, in der zweiten erfolgt der Brennvorgang. Diese Technik ist äußerst effizient. Die gewonnene Wärmeenergie wird in einen Pufferspeicher eingebracht und steht damit dem Heizsystem zur Verfügung.
Holz aus der Region, manuelles Beschicken
Ein Scheitholzkessel samt Pufferspeicher kostet für ein normales Einfamilienhaus zwischen 8.000 und 20.000 Euro (inklusive Einbau). Dieses Heizsystem gilt als besonders umweltfreundlich, weil es einen nachwachsenden und meist regionalen Rohstoff nutzt. Diese Holzheizungen erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent. Damit sind sie effizienter und kostengünstiger als Pelletheizungen. Scheitholzkessel eignen sich jedoch nur für Häuser mit ausreichendem Lagerplatz für Brennholz. Ebenfalls zu beachten: Der Kessel muss manuell beschickt werden und auch den Aschebehälter müssen Sie, wie bei der Pelletheizung, regelmäßig leeren.
Hybridheizung: der Allrounder
Eine Hybridheizung kombiniert verschiedene Heizsysteme miteinander. Sie können zum Beispiel eine konventionelle Öl- oder Gasheizung durch erneuerbare Energieträger ergänzen. So nutzen Sie die Stärken der unterschiedlichen Systeme und gleichen deren Schwächen aus.
Heizenergie im Pufferspeicher
Ähnlich wie eine Solarthermieanlage ist auch die Hybridheizung mit einem Pufferspeicher ausgestattet, in dem überschüssige Wärme verschiedener Quellen eingelagert wird. Erst wenn im Speicher ein bestimmter Temperaturwert unterschritten wird, springt die konventionelle Heizung ein. Das macht dieses System zuverlässig und umweltfreundlich.
Das komplexe Heizungssystem hat seinen Preis
Wird eine Hybridheizung komplett neu installiert, kostet das etwa 11.000 bis 14.000 Euro. Da es dieses Heizsystem in vielen Variationen gibt, ist dies nur eine grobe Schätzung. Günstiger kommt es für Sie, wenn Sie Ihr bestehendes Heizsystem um eine Komponente aufstocken, also beispielsweise zur Ölheizung eine Solarthermieanlage einbauen.
Fernwärme: umweltfreundliche Wärmeversorgung aus zentraler Quelle
Fernwärme ist ein System, bei dem die Wärme zentral erzeugt und über isolierte Rohre an die Kunden verteilt wird. Es kann als Ergänzung zur eigenen Heizungsanlage oder als alleinige Wärmequelle genutzt werden. In Deutschland wird Fernwärme von rund sechs Millionen Haushalten genutzt, insbesondere in Neubauten. Seit diesem Jahr gibt es eine Preisbremse für Fernwärme, die genau wie die Gaspreisbremse funktioniert. 80 Prozent des bisherigen Jahresverbrauchs bekommen Sie zu einem gedeckelten Preis von 9,5 Cent pro Kilowattstunde.
Die Kosten für Fernwärme variieren je nach Art der Übergabe ins Haus. Bei einer Übergabestation durch den Versorger liegen die Anschlusskosten für ein Niedrigenergiehaus mit geringer Heizlast bei etwa 5.000 Euro. Je höher der Wärmebedarf ist und je leistungsfähiger die Übergabestation sein muss, desto teurer werden die Fernwärmekosten. Die Anschlusskosten können sogar bis zu 10.000 Euro betragen.
Auf dem Land ausbaufähig – effizient in urbanen Gebieten
Fernwärme hat eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Heizungsarten. Sie ist effizienter als individuelle Heizsysteme, da ein einziger großer Kessel verwendet wird. Eine Fernwärmeheizung ist ganz einfach zu bedienen – Sie müssen Ihren eigenen Kessel und Speicher nicht warten. Die Abwärme kann aus industriellen Prozessen genutzt werden, was sie zu einer umweltfreundlichen Option macht.
Doch es gibt auch einige Nachteile: Der Bau und die Wartung eines Fernwärmesystems können kostspielig und in Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte möglicherweise nicht praktikabel sein. Bei langen Transportwegen können massive Wärmeverluste auftreten, zudem können Stromausfälle oder Lecks das Verteilungssystem länger unterbrechen. Die Abhängigkeit von einem bestimmten Lieferanten oder Versorger durch vertragliche Bindung kann dazu führen, dass Preiserhöhungen hingenommen werden müssen.
Fazit: Heizungssysteme – ohne Beratung geht nichts
Sie sehen: Alternative Heizsysteme sind eine Wissenschaft für sich, und die für Ihren Nachbarn ideale Lösung kann für Sie alles andere als passend sein. Alter, Größe, Lage und Dämmung Ihrer Immobilie sind entscheidende Faktoren. Pelletheizungen punkten mit geringeren laufenden Kosten, Blockheizkraftwerke sind für besonders große Häuser eine Alternative. Als universellstes alternatives Heizsystem gilt die Wärmepumpe, besonders für energieeffiziente Neubauten. In jedem Fall empfiehlt sich eine umfassende Beratung bei einem Fachbetrieb Ihrer Wahl oder beim Energieberater. Dort bekommen Sie auch die nötigen Informationen zu Fördermöglichkeiten.
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