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Freie Trauungen werden immer beliebter. Wissen Sie genau, was diese Trauungen ausmacht? Wer führt eine freie Trauung durch? Ist sie rechtlich bindend? Hier finden Sie einige Infos und Tipps für freie Trauungen.
Zuhörerin. Wortmalerin. Traurednerin.
Vor über sechs Jahren hat Anja Happe ihre Liebe zur Sprache zum Beruf gemacht. Als Hochzeitsrednerin begleitet sie Brautpaare auf dem Weg zu ihrer ganz persönlichen Trauzeremonie. Ihr Gespür für die richtigen Worte, die offene und herzliche Art sowie ihre Erzählkunst während der Trauung zeichnen den persönlichen Stil aus, mit dem sie von ZankYou als eine der besten Rednerinnen Deutschlands ausgezeichnet wurde.
„Freie Trauungen bieten jedem Brautpaar die Möglichkeit, seine Liebe ganz individuell zu feiern. Die freie Zeremonie erschafft einen feierlichen Rahmen, in dem sich das Paar gegenseitig seine Zukunft verspricht. Und zwar wann, wo und wie sie schon immer davon geträumt haben."
Freie Trauung – ohne das Standesamt oder die Kirche
Den Begriff Trauung gibt es schon seit dem 13. Jahrhundert. Das Wort stammt von Treue und Vertrauen, zum Beispiel dem Vertrauen der Brautleute ineinander. So jedenfalls erklärt es das alte deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm.
Bis heute beschreibt das Wort Trauung das Ritual der Eheschließung. Man unterscheidet zwischen einer standesamtlichen Trauung, einer kirchlichen Trauung und einer freien Trauung. Eine freie Trauung meint eine Heirat oder Eheschließung ohne den Staat oder die Kirche.
Viele Paare planen eine freie Trauung ergänzend zum Standesamt – zum Beispiel anstelle einer kirchlichen Feier oder einer religiösen Zeremonie.
Eheversprechen ohne Vorschriften: Ist das rechtlich bindend?
Nein. Ausschließlich die Trauung durch ein Standesamt ist (familien-)rechtlich bindend. Das heißt: Freie Trauungen sind weder kirchen- noch zivilrechtlich relevant.
Klassischerweise bestehen viele Hochzeiten aus zwei Etappen: Erst wird standesamtlich, dann kirchlich geheiratet. Immer mehr Paare feiern nach dem Standesamt aber auch eine freie Trauung, statt vor den kirchlichen Altar zu treten.
Warum werden freie Hochzeitszeremonien immer beliebter?
Der Trend zur freien Trauung hat unterschiedliche Gründe. Manche Brautleute empfinden sich eher als ein Paar, wenn sie die Hochzeitszeremonie frei und ganz nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gestalten können.
Das macht den Charme jeder freien Hochzeit aus. Ganz egal, ob sich ein konfessionsloses Paar oder ein Paar aus verschiedenen Herkunftsländern und anderen Glaubensrichtungen das Jawort geben möchte – bei einer freien Trauzeremonie ist alles möglich!
Was zählt, ist die Geschichte des Brautpaares: vom ersten Treffen mit Kribbeln im Bauch, dem ersten Kuss bis hin zum Heiratsantrag. Diese Details machen die freie Trauung zu dem, was sie ist: die schönste Möglichkeit, aus freien Stücken Ja zueinander zu sagen, um sich fest miteinander zu verbinden.
Feierliche Rituale, persönliche Wünsche: Wer übernimmt die Gestaltung der Hochzeitszeremonie?
Die konkrete Planung, Gestaltung und Durchführung einer freien Trauung übernehmen freie Redner, Trauredner, Hochzeitsredner oder Hochzeitsplaner oder andere, die sich als Dienstleister für diese Form der Trauung anbieten – in enger Absprache mit dem Brautpaar. Meist gibt es aber mindestens einen Fragebogen, den es im Laufe der Vorbereitungszeit auszufüllen gilt. Von logistischen Abläufen wie der Sitzordnung oder auch der Art und Weise des Ein- bzw. Auszuges.
Natürlich wird auch die Abstimmung des Traugesprächs mit dem Hochzeitsredner einige Zeit in Anspruch nehmen. Für den Ringtausch gibt es ebenso wie für den Ablauf der gesamten freien Trauung keine festen Regeln. Die Traurede selbst können freie Theologen oder Hochzeitsredner halten, aber auch ein guter Freund, eine gute Freundin oder ein Verwandter. Inhalte und Schwerpunkte der Rede sollten vorab mit dem Brautpaar besprochen werden. Wobei schöne Überraschungen in der Ansprache sicher immer willkommen sind.
Angebote für den schönsten Tag finden
Wer im Internet nach einer freien Trauung sucht, findet jede Menge Angebote. Aber wie findet man das richtige?
Folgende Kriterien sprechen für Qualität und helfen bei der Suche und Entscheidung:
- Der Trauredner sollte eine Ausbildung haben.
- Das erste Gespräch sollte zum Kennenlernen dienen und noch keine feste Verpflichtung mit sich bringen.
- Sympathie und Bauchgefühl sollten stimmen.
Ringtausch ganz individuell: Wer hält die Traurede?
Für den Ringtausch gibt es ebenso wie für den Ablauf der gesamten freien Trauung keine festen Regeln. Die Traurede selbst können auch freie Theologen, in manchen Fällen vielleicht sogar gute Freunde halten. Inhalte und Schwerpunkte der Rede werden in der Regel vorab mit dem Brautpaar besprochen.
Bausteine für den Ablauf einer freien Trauung
Den Ablauf einer freien Trauung bestimmt das Brautpaar selbst – angefangen bei der Uhrzeit bis hin zum feierlichen Abschluss der Zeremonie. Hilfreich ist, auf einen harmonischen Spannungsbogen zu achten.
An was zu denken ist:
- Begrüßung/Ansprache
- Beiträge von Familie/Freunden
- Traurede
- persönliches Versprechen
- Jawort
- Ringtausch
- Hochzeitskuss
- Lieblingsmusik
- Rituale mit Kerzen, Wasser, Sand, Blütenblättern
- Werfen des Brautstraußes
- Hochzeitstorte
Die passende Location: wo freie Trauungen stattfinden können
Ob am Strand, im Wald, am Wasser, auf einem Schloss oder in einem Park: Wenn das Wetter mitspielt, kann eine freie Trauung überall stattfinden. Informieren Sie sich jedoch vorab, ob für die Trauung an Ihrem Wunschort eine Genehmigung seitens der Stadt oder Gemeinde nötig ist. Natürlich kann eine freie Trauung auch in einem Hotel, Café oder Restaurant, auf einem schönen Hof oder in einer Scheune, in einem Gemeindesaal oder im eigenen Garten stattfinden. Viele Paare überlegen sich auch: Welcher Ort inspiriert uns zu einem gegenseitigen Ja?
Wichtig: Bei allen Open-Air-Locations sollte es immer einen Plan B für überraschend schlechtes Wetter geben.
Eine Eheschließung ohne Gäste? Auch das geht!
Eine freie Trauung bietet allen Brautpaaren die Möglichkeit, einen gemeinsamen Weg zu ihrer „Traumhochzeit“ zu finden. Vielleicht möchten beide sogar nur zu zweit sein? Eine intime Hochzeit ohne Gäste, nur mit der Traurednerin oder dem Trauredner als Zeugen – auch das geht.
Vielleicht finden aber auch beide eine romantische Feier im engen (Familien-/Freundes-) Kreis am schönsten? Oder die Traumhochzeit ist eine riesige internationale Hochzeitsparty mit DJ und Freunden aus der ganzen Welt? Fest steht auf jeden Fall: Es dürfte wohl so viele Traumhochzeiten geben, wie es Brautpaare gibt.
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