Cybersicherheit: Unternehmen können sich besser schützen

Neun von zehn Unternehmen (Stand: August 2021) in Deutschland wurden in den letzten Jahren Opfer von Cyberattacken. Gute Sicherheitslösungen sind wichtiger denn je, um die Cybersicherheit in Unternehmen zu gewährleisten.

Cyberbedrohungen werden unterschätzt

Diebstahl, Spionage, Forderung von Lösegeld – dass Cyberangriffe einem Unternehmen schaden können, wissen die meisten. Bei einer Umfrage des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft bei kleinen und mittleren Unternehmen haben 69 Prozent der Entscheider geäußert, dass sie das hohe Risiko durch Cyberkriminalität für die mittelständische Wirtschaft erkennen. Allerdings sehen nur 28 Prozent ein Problem für ihr eigenes Unternehmen. Sollte die Einschätzung der eigenen Schwachstellen falsch sein, kann das die Unternehmer teuer zu stehen kommen: Der deutschen Wirtschaft entstand 2020/2021 laut des Digitalverbandes Bitkom (Stand: August 2021) durch Cyberattacken jährlich ein Gesamtschaden von 223 Milliarden Euro – über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg.

Sicherheitslücken im IT-System und durch die Mitarbeiter

Die Gefahr, Opfer von Cyberangriffen zu werden, hat verschiedene Ursachen.  So etwa die unzureichende Netzwerksicherheit der IT-Systeme der Unternehmen oder eine kurze Unbedachtheit von Mitarbeitern. Das größte Einfallstor für erfolgreiche Cyberangriffe sind E-Mails, gefolgt von gezielten Hackerangriffen.

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Drei Beispiele zeigen das alltägliche Risiko:

1. Datendiebstahl per Phishing-Mail

Der Buchhaltung fällt auf, dass 9.000 Euro überwiesen wurden, die sich keinem Auftrag zuordnen lassen. Der zuständige Mitarbeiter hatte eine vermeintliche Mail der Hausbank erhalten. Darin wurde er aufgefordert, die Login-Daten auf dem Portal der Bank neu einzugeben. Der Link führte zu einer gefälschten Website. Durch diese Phishing-Mail konnten Kriminelle seine Daten zum Login nutzen – eine altbekannte Masche.

2. Widerrechtlicher Zugriff über Schadsoftware

Ein Mitarbeiter öffnet aus Versehen einen E-Mail-Anhang, der ein Schadprogramm enthält, das sich rasant auf den Firmenrechnern verbreitet. Dadurch erhält der Angreifer Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk und kann die digitale Steuerung der Maschinen manipulieren. Die Produktion kommt zum Stillstand.

3. Verletzung des Datenschutzes

Durch eine veraltete Firewall im IT-Netzwerk des Unternehmens erhält ein Cyberkrimineller Einblick in die Kreditkartendaten von Kunden und nutzt diese für den Zugriff auf fremde Konten für sich aus. Es entsteht ein immenser finanzieller Schaden. Außerdem wird das betroffene Unternehmen wegen der Verletzung des Datenschutzes von Kunden verklagt.

Schutz vor Cyber Attacken im Unternehmen

Wie können sich Unternehmen gegen Cyberattacken schützen?

Der Markt für Sicherheitslösungen wächst rasant. Zu den Sicherheitsprodukten gehören Firewalls, Antivirenprogramme, Software für sicheren Internetzugang und Endgeräteschutz. Mit ihnen können Unternehmen sich effektiv gegen Cyberangriffe schützen. Professionelle Sicherheitsunternehmen unterstützen Firmen dabei, ihre Daten abzusichern. Manches lässt sich auch intern mit einfachen Maßnahmen umsetzen.

Zeitnahe Updates

Eine wichtige Maßnahme ist, die Unternehmens-IT gegen Angreifer zu schützen. Firewall, Virenscanner und Softwareprogramme sollten stets auf dem neuesten Stand sein.

Regelmäßige Back-ups

Passiert doch einmal etwas, hilft ein aktuelles Back-up aller Daten, die bei Bedarf schnell wiederhergestellt werden können. Die Sicherung der Daten sorgt dafür, dass ein Unternehmen rasch weiterarbeiten kann – sei es bei Virenbefall oder nach unbeabsichtigtem Löschen der Daten. Die Sicherungskopien sollten getrennt vom Firmennetzwerk an einem sicheren Ort aufbewahrt werden.

Verschlüsselung von E-Mails

Technisch ist es möglich, E-Mails vor dem Öffnen daraufhin zu prüfen, ob Absender, Betreff oder Anhang verdächtig sind. Auch eine automatische Verschlüsselung des E-Mail-Verkehrs kann eingerichtet werden.

Mitarbeiterschulungen

Um den Risikofaktor Mensch bei der Informationssicherheit zu minimieren, sollten alle Mitarbeiter geschult werden. Zum erforderlichen Wissen gehört der versierte Umgang mit E-Mails und die Verwendung von sicheren Passwörtern zu den Diensten, die die Mitarbeiter im Unternehmen nutzen.

Homeoffice als Gefahr für Cybersicherheit von Unternehmen

Durch die verstärkte Nutzung von Homeoffice-Arbeitsplätzen entstehen zusätzliche Risiken für die Cybersicherheit von Unternehmen. Mitarbeiter greifen von außen auf das Firmennetzwerk zu und eröffnen dadurch weitere Einfallstore für Angreifer. Viele nutzen auch ihre privaten Endgeräte wie Handys oder Laptops für die Arbeit. Wenn diese nicht genügend abgesichert sind, sind sie Cyberattacken schutzlos ausgeliefert.

Rasante Wachstumsraten bei Cyberkriminalität

Sich mit dem Thema Cybersicherheit von Unternehmen zu beschäftigen, wird in den nächsten Jahren immer wichtiger werden. Die Schäden, die durch Cyberattacken verursacht wurden, haben sich laut Bitkom innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden die maschinellen Hackermethoden immer ausgefeilter. Vor allem für kleinere Unternehmen kann es schnell existenzbedrohend werden, wenn ihr Geschäftsmodell durch Angreifer zum Stillstand kommt. Effektive Schutzmaßnahmen können helfen, das Risiko eines Angriffs zu verringern.

Die schnelle Frage zum Thema:

Wurden Sie oder Ihr Unternehmen schon einmal Opfer von Cyberkriminalität?

Wurden Sie oder Ihr Unternehmen schon einmal Opfer von Cyberkriminalität?

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